Organisation

Referat für Seniorenpastoral

Hoffnung, die trägt - Upanje, ki nosi

Spiritueller Krafttag für Mitarbeiter:innen in der Altenheimseelsorge

Am Freitag, dem 26. September 2025, fanden sich zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der Altenheimseelsorge im Kloster Wernberg zum schon traditionellen „Spirituellen Krafttag“ ein. Unter dem Motto „Hoffnung, die trägt“, teilten wir unsere Erfahrungen, unsere Hoffnungen miteinander. Der Referent, Dr. Michael Kapeller, Leiter des „Institutes für kirchliche Ämter und Dienste“, umrahmte den gegenseitigen Austausch mit Impulsen vom verstorbenen Papst Franziskus und Papst Leo.

Papst Franziskus hat zwei Bilder von Hoffnung in seinem Schreiben „Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“ entworfen. Er meint, dass im Herzen jedes Menschen, egal, ob er glaubt oder nicht, die Hoffnung lebt – und zwar als Wunsch und Erwartung des GUTEN. Die Hoffnung wird aus LIEBE geboren, sie ist die Quelle der Hoffnung. Ein Mensch der liebt, ist also demnach auch zur Hoffnung fähig.

Papst Leo hat einen rationaleren Zugang zum Thema Hoffnung. Er sieht den Weg zu Hoffnung im Erkennen alles Schönen und Guten in der Welt, hinter dem als Ursprung Gott als Schöpfer steht.

Unsere persönlichen Hoffnungsbilder ergaben ein buntes Mosaik der Hoffnung: Jugend, Mensch als Mensch, in Gebetskreisen, Friedensbemühungen, Familie, dem Wort Gottes, Gebet, Eucharistie, Sakramente, Naturerfahrung, Stille, Liedern, Gemeinschaftserfahrungen, Freundschaft, Umarmung, Vertrauen, dass Gott jeden findet.

Einige Symbole für Hoffnung waren in der Mitte platziert, wie ein Anker, Bilder von Sonnenaufgängen, der Regenbogen, Früchte, Blumen, usw.

Papst Franziskus hat auch zum jährlichen „Welttag der Kranken“ hoffnungsvolle Texte geschrieben. Hoffnung in Krankheit und Leid – wie geht das? Krankheit, so meint Franziskus, schafft Begegnung im doppelten Sinn: Begegnung mit sich selbst, seiner zunehmenden Schwachheit – sie ist ein schwieriger, aber ein heilsamer Prozess;

Es ist aber auch die Begegnung mit einem Gott, der mitleidet an unserer Situation, an unserem Leid - durch Jesus, der den Weg ans Kreuz gegangen ist. Diesem Gott zu begegnen, kann für manch einen (im Nachhinein betrachtet) sogar zu einem Geschenk werden.

Die katholische Mystikerin Madeleine Delbrel hat es so ausgedrückt: „Der Treue Gottes treu bleiben“. Wer das schafft, kann Krankheit und Leid lernen anzunehmen, so kann eine „Emmauserfahrung“ der intensiven Gottesbegegnung möglich werden.

Mit einer Hoffnungsgeschichte aus der Hl. Schrift, von der Heilung des Taubstummen (Mk, 7, 31-37), rundete der Referent den kurzweiligen Vormittag ab.

Einige Worte aus der Bibelstelle, die Auftrag und Wegweiser für unsere Tätigkeit sein können: Vertrauen, dass alles gut wird, ich darf um Hilfe bitten, Freunde sind wichtig, öffne dich, Begegnung hat Auswirkung in beide Richtungen, Jesus stellt sich nicht in den Mittelpunkt, Zuwendung zum Einzelnen – kann entlastend sein, ich kann (muss) nicht für alle da sein; ich darf (auch laut) seufzen, Achtsamkeit, bewusstes Hinschauen, Berührungen sind wichtig und heilsam …

Sabine Kämmerer, Altenheimseelsorgerin