"Ich bin nicht alt. Ich habe nur viele Lebensjahre hinter mir."

Ich blicke in zwei tiefschwarze Augen, die mich anflehen, hier zu bleiben, den Raum nicht zu verlassen.

Frau K. ist müde geworden. Jeder Atemzug strengt sie an. Die Schmerzen spiegeln sich in ihrem Gesicht wider. Ihr Leben ist still geworden. Keine Geschäftigkeit mehr. Vieles konzentriert sich auf das Wesentliche. Keine Ausflüchte. Klare Fragen und Antworten. Begegnung im Hier und Jetzt. Wirklich da sein.

In der stillen Welt von Frau K. darf ich Rückschau halten auf ihr Leben, darf erahnen, was sie zurücklassen muss, darf die Stille aushalten, um schlussenlich ihr in dieser Stille zu begegnen.

Begegnung zu ermöglichen, bedeutet für mich, die Würde des anderen zu wahren.

Bischof Glettler formuliert es so:

"An der Seite des Lebens stehen bis zuletzt!"

Seinen Artikel finden Sie auf der Homepage der Wiener Erzdiözese.