Organisation

Referat für Krankenhausseelsorge

Herbsttagung der Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger

Seelsorge ist systemrelevant

Ganz aktuell, passend zur laufenden Sterbehilfe-Verhandlung vor dem Verfassungsgerichtshof, waren Schmerz und Tod Thema bei der Herbsttagung der Krankenhausseelsorgerinnen und seelsorger, die am 30. September 2020 im Kloster Wernberg stattfand.

Primar Rudolf Likar wies als Referent auf die gesellschaftliche Spannung hin, dass alles getan werde, damit an Corona niemand sterbe, und dass zur gleichen Zeit auf Druck einer kleinen Minderheit verhandelt werde, Menschen den assistierten Suizid zu ermöglichen. Im Gespräch mit den Seelsorgern wurde sichtbar, wie wichtig es wäre, sich dagegen noch mehr an den Wünschen der Patienten zu orientieren: Zu oft werde über sie entschieden, nicht genug mit ihnen. So möchten z. B. 90 Prozent aller Patienten zu Hause sterben, aber nur 25 Prozent werde dieser Wunsch erfüllt. Breiten Raum nahm die Bedeutung der Seelsorge gerade für kranke Menschen ein: Auch sie ist systemrelevant. Der Lockdown im Frühjahr, durch den den Seelsorgern der Zugang zu den Krankenhäusern weitgehend verwehrt wurde, hat für viele unerträgliche Vereinsamung und seelische Not gebracht und darf so nicht wiederholt werden.

Weiterer Höhepunkt der Tagung, die mit einer gemeinsamen Wortgottesfeier im Innenhof des Klosters abschloss, war die nachmittägliche Begegnung mit Bischof Josef Marketz und Seelsorgeamtsdirektorin Elisabeth Schneider-Brandauer.