Pilger der Hoffnung: Mit “Schatten & Licht” im Wiener Stephansdom
Wissenswertes rund um den Steffl und seine Barrierefreiheit
Barrierefreiheit - wussten Sie das?
Die Mitarbeiter:innen des Stephansdoms bemühen sich, dass die Kirche für alle zugänglich ist. Benützer:innen von Rollstühlen und Rollatoren kommen ungehindert bis zum Altar (Unterkirche und Türme sind jedoch damit nicht erreichbar). Für Menschen mit Gehörschädigung gibt es vorne links einen gekennzeichneten Bereich mit einer Induktionsschleife. Hörgeräte, die damit verbunden sind, übertragen direkt das gesprochene Wort und die Musik. Assistenz-Hunde dürfen in den Dom, sollten aber als solche gekennzeichnet sein.
Für Blinde steht auf der Grabenseite außen am Stephansdom der „kleine Steffl“, ein Tastmodell vom Dom mit Brailleschrift aus Bronze im Maßstab 1:100 (gestiftet vom Lions Club).
Mehr zur Barrierefreiheit im Stephansdom
Neujahrsläuten der Glocke Pummerin – wussten Sie das?
Kurz vor Ende des 2. Weltkrieg wurde der Stephansdom bei einem Brand zerstört. Jedes Bundesland leistete dann seinen Beitrag zum Wiederaufbau. In St. Florian/O.Ö. wurde aus den Trümmern der zerschellten alten Pummerin eine neue Glocke gegossen. Sie hängt im Nordturm und wiegt 25 122 kg. Sie ist die drittgrößte Glocke in Mitteleuropa und wird nur zu besonderen Anlässen geläutet.
Vielleicht hören Sie am 1. Jänner 2026 um null Uhr einmal besonders achtsam auf das Geläut der Pummerin!
Pfarrkirche St. Stephan – wussten Sie das?
Um 1137 wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Wien war zwar schon die Hauptstadt vom Herzogtum Österreich, gehörte aber kirchlich zum Bistum Passau. Zum Stephansdom wurde die Kirche erst um 1469/79, als Wien ein eigener Bischofssitz wurde. Und Metropolitankirche sagt man erst ab 1723, als Wien eine Erzdiözese wurde. Dennoch ist St. Stephan heute noch die Pfarrkirche der Dompfarre.
ORF-Doku auf youbube (HD): Der steinerne Zeuge - Der Stephansdom erzählt Geschichte
Die Baugeschichte – Wussten Sie das?
St. Stephan wurde zunächst im Stil der Romanik erbaut. Die Reste kann man im Westteil der Kirche noch sehen. Nach einem Brand wurde die Kirche spätromanisch wiederaufgebaut (Riesentor). Die Habsburger förderten die Stadt-Kultur und damit den Baustil der Gotik. Ab 1304 wurde der Ostteil gotisiert (Albertinischer Chor): Spirituelle Menschen lieben an der Gotik die bunten Glasfenster, die Rippengewölbe, die feingliedrigen Statuen und Schnitzaltäre. Faszinierend ist auch die biblische Zahlensymbolik, dem die Maße des Stephansdoms folgen (z.B. der Südturm hat 12 Filial-Türmchen; sie symbolisieren die 12 Apostel mit Jesus in der Mitte).
Aus der Renaissance stammt die Haube des Nordturms. Aus der Barock-Zeit stammt u.a. der Hochaltar.
Keinen Meter höher! – Wussten Sie das?
136,4 Meter hoch ist der gotische Stephansturm (Südturm). Und kein Kirchturm in der Monarchie durfte höher sein. Auch der neugotische Turm vom Mariendom in Linz musste daher zwei Meter niedriger sein. Dieser Stephansturm galt in seiner Zeit als architektonisches Meisterwerk der Gotik. Hohe Türme meinten: Christ:innen wissen sich klein vor Gott, und sie schauen ehrfürchtig am Turm entlang zu Gott in der Höhe.
Jubiläumskirche Stephansdom
Allen Kirchen in Österreich wurde auch der Stephansdom für viele Pilger:innen der Hoffnung zur „geistlichen Oase“ (Papst Franziskus). Gruppen, aber auch einzelne nahmen Angebote zu Gebet und Umkehr wahr, um neue Hoffnung zu schöpfen.
Das Heilige Jahr 2025 endet am 6. Jänner 2026, wenn Papst Leo XIV. die heilige Pforte im Petersdom schließt.