Pilger der Hoffnung - mit “Schatten & Licht” im Stift Kremsmünster
Die Stiftskirche Kremsmünster und ihre Kunstgeschichte

Das Stift Kremsmünster wurde 777 n. Chr. gegründet als Oberösterreich noch zum Herzogtum Bayern gehörte. Der Legende nach war Bayernherzog Tassilo mit seinem Sohn Gunther zur Jagd in den dichten Wäldern des Kremstals. Ein wilder Eber griff Gunther an und tötete ihn. Gunthers Jagdhund lief zum Herzog zurück und brachte diesen zum Leichnam seines Sohnes. Während Tassilo neben seinem Sohn trauerte, trat ein weißer Hirsch mit brennenden Fackeln am Geweih aus dem Wald. Auf dieses Zeichen hin wollte der Bayernherzog seinen Sohn dort begraben und ein Kloster „stiften“.
Historisch ist, dass die Kirche in Bayern die waldreichen Gebiete besiedeln und von dort aus die Slawen missionieren wollte. Das Kloster bekam dazu ausgedehnte Besitztümer geschenkt. Später gehörte das Stift zum Bistum Passau (10. Jh.). 1083 wird nach einem Brand eine neue Kirche gebaut und dem hl. Agapitus von Praeneste (Patrozinium 18. August) geweiht. Nach einem weiteren Brand im 13. Jh. musste unter Einwirkung der Reform von Cluny und der Gotik die Kirche erneut aufgebaut werden.
Die Barockisierung von Kirche und Klosteranlage erfolgte im 17. Jh., und in dieser barocken Pracht erleben wir Stift Kremsmünster heute noch. Unter den Baumeistern waren Carlo Antonio Carlone und Jakob Prandtauer. Stuckarbeiten von Colomba zieren fast den gesamten Innenraum der Kirche. Mit dem Hochaltarbild von Johann Andreas Wolff, das die Verklärung Jesu zeigt, kam diese Bauphase 1712 zum Abschluss.
Sehenswert sind auch die Barockengel von Johann Michael Zürn d. J., die jeweils neben den Seitenaltären „herumfliegen“ und die flämischen Tapisserien um die Säulen. Sie zeigen Szenen aus der Josephsgeschichte im Buch Genesis.
Die Seitenaltäre stammen von Daniel Seiter und zeigen die hll. Candida und Agapitus. Auch ein Großteil der Reliquien des Kirchenpatronns, des hl. Agapitus, befinden sich in einem Schrein an diesem Altar.
In der südlichen Turmkapelle befindet sich das Gunther-Grab aus weißem Nagelfluh. Auf der Deckplatte des Kenotaphs ist der tote Gunther mit seinem Jagdhund und dem Wildschwein dargestellt.
Besucht man das Stift Kremsmünster, dann laden auch Schatzkammer mit Tassilokelch, Kaisersaal, Sternwarte (Führungen), Fischkalter, Stiftsgärten und der Klimaerlebnisweg (3km) zur Besichtigung ein.
Barrierefrei zugänglich sind: Stiftskirche, Stiftsgärten, Kaisersaal, Äbtegalerie und Fisch-Kalter
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Willkommen im Stift Kremsmünster
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