Begleiten, bewältigen, wachsen
Frühjahrstagung PAss und Theolog:innen in Tainach
Frühjahrstagung PAss und Theolog:innen
Am Donnerstag, dem 8. Mai 2025, fand im Bildungshaus „Sodalitas“ in Tainach die diesjährige Frühjahrstagung unserer Berufsgruppen statt.
Nach einem Austausch zu aktuellen Anliegen der Berufsgemeinschaft – insbesondere zur Namensänderung der Berufsbezeichnungen Pfarrassistent:in zu Pfarrkurator:in und Pastoralassistent:in zu Seelsorger:in – widmeten sich die Teilnehmenden dem Schwerpunktthema der Tagung: „Begleiten, bewältigen, wachsen – Mit Resilienz durch Krisen und Rückschläge“.
Diesmal konnten wir unsere Kollegin, Dipl. Theologin Viola Weiß und Herrn OStR Prof. Mag.Hermann Wilhelmer, u.a. Psychotherapeut, als referentin und Referenten gewinnen.
Um den Anforderungen des Alltags, den STÜRMEN des Lebens gewachsen zu sein („resilire“-lat. abprallen – der Begriff kommt aus der Physik (Wiederstandsfähigkeit und Elastizität) und sie gut zu bewältigen, vielleicht sogar gestärkt aus einer Krise herauszugehen, braucht es eine gute Verwurzelung und Standfestigkeit. Um es mit den Worten von Pippi Langstrumpf zu sagen: „Der Sturm wird stärker, ich auch.“ Verschiedene Faktoren können dies wesentlich beeinflussen. Es ist immer wieder gut – für sich selbst und für die seelsorgliche Tätigkeit, sich anzuschauen, wo man in den verschiedenen Lebensbereichen gerade steht: Gesundheit, Stress, Freizeit, Finanzen, Wohnsituation, soziale Kontakte – um festzustellen, wo Verbesserungen notwendig wären, um eine gute innere Balance herzustellen, alle 5 Säulen der Identität abzudecken (H. Petzold). Auch die 3 Punkte von sinnstiftendem Leben (V. Frankl): Liebesfähigkeit, Tätigkeit, Fähigkeit, etwas durch zu tragen und auszuhalten, gilt es immer wieder in den Fokus zu nehmen. Resilienz meint aber nicht, dass man unter schlechten (Arbeits)-bedingungen ALLES aushalten muss. (Dies wird oft von Firmen missbräuchlich gefordert)
Eine gute Selbstwahrnehmung und der immerwährende DIALOG mit sich SELBST ist ebenso ein stärkender Faktor, sowie sich mit erlebten Kränkungserfahrungen auseinanderzusetzen. (Lit.tipp: Reinhard Haller „Die Macht der Kränkung“) Im Buch werden 8 Schritte beschrieben, wie man Kränkungen „auflösen“ kann, was zu innerer Freiheit führt.
Auch RITUALE können hilfreich bei der Bewältigung von „über“fordernden, belastenden Situationen werden. Im Buch von Anselm Grün: „Rituale, die gut tun“ sind viele solcher kleinen (nicht zeitaufwändigen) Rituale beschrieben.
Der Tag war insgesamt sehr anregend und immer wieder durch Achtsamkeitsübungen aufgelockert, durch zwei Referenten abwechslungsreich und vielfältig in ihren Ausführungen.
Vielen Dank Viola und Hermann, dass wir gestärkt und auch durch das Miteinander und den Austausch belebt, wieder in unseren Alltag zurückkehren können.
Sabine Kämmerer, Schriftführerin Vorstand BG