Organisation

Referat für Menschen mit Behinderungen

Abschiede gestalten - Hoffnung leben

Neue "Schatten & Licht" soeben erschienen

Schatten & Licht Nr. 14/ Nov. 2011 (© Foto: Schatten & Licht)
Schatten & Licht Nr. 14/ Nov. 2011 (© Foto: Schatten & Licht)

Herbst – Zeit des Wandels. Die Blätter fallen, es heißt Abschied nehmen von Sommer, Wärme, Blütenduft und Vogelgesang. Viele erinnert der Herbst der Natur auch an den Herbst des Lebens, an Abschiednehmen, Trauer, Allerseelen, und manchmal tauchen in uns selbst Novembernebel auf und verdunkeln unseren Blick auf die Sonne.
Das Leben bringt viele Abschiede mit sich: Vom Verlust der Geborgenheit im Mutterleib bis zum Erwachsenwerden erleben wir zahllose Abschiede; meist wir nehmen sie weniger wahr, weil wir gleichzeitig viel Neues gewinnen, das unsere Aufmerksamkeit fesselt. Schmerzlicher sind die Abschiede, die als Verlust empfunden werden: der Verlust von Liebgewonnenem, von Freunden; Beeinträchtigungen durch Unfall, Krankheit oder Schicksalsschläge; der letzte große Abschied.
Abschiede konfrontieren uns mit Grenzen und fordern, dass wir uns auf neue Situationen einstellen.

Eine zusätzliche Herausforderung ist es, Menschen mit geistiger Behinderung in solchen Prozessen zu begleiten: Zu ihrem Schmerz kommt oft, dass wir die Art, wie sie ihn ausdrücken, nicht ausreichend verstehen; das kann zusätzlich Gefühle des Ungenügens, der Einsamkeit, der Aggression auslösen – auf beiden Seiten.

In dieser Ausgabe von „Schatten & Licht“ möchten wir auf verschiedene Situationen eingehen. Anhand von Beispielen möchten wir zeigen, wie Menschen sich dem Abschied gestellt und den Wandel mitgestaltet haben. Wir möchten zeigen, dass man nicht zuletzt aus dem Glauben Hoffnung schöpfen kann, den Abschied in einen Neubeginn zu wandeln. Paul M. Zulehner, Johannes Staudacher u.a. konnten wir gewinnen, um dieser Perspektive Gestalt zu geben.

Bald werden Reif und Schnee die entblößten Stämme und Zweige bedecken und versilbern; beim richtigen Licht können sie sogar wie Diamanten blitzen. Wir können das als vergänglichen Ersatz für die verlorenen Blätter sehen. Oder auch als Bild für die Heilszusage Gottes, der all unsere Unzulänglichkeiten verwandeln und vollenden wird. Allerheiligen, das Martinsfest, der Advent: Viele kleine Lichter erinnern uns an die Hoffnung, wenn es draußen dunkel wird. Wir sind eingeladen, unser Auge nicht auf die grellen Neonreklamen zu richten, sondern auf die kleinen, schwachen Lichter. Wie es der Prophet Jesaja verheißt, den Jean Vanier in seinem Beitrag zitiert: „Er löscht den glimmenden Docht nicht aus“. Die Lesungen aus dem Buch Jesaja, die uns durch die Gottesdienste im Advent begleiten, bereiten uns auf Weihnachten vor.

 

Weitere Leserprobe aus dieser Ausgabe von "Schatten & Licht":

Das Lebensende gestalten - mit Menschen mit Behinderung

 

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