Dekanat

Dekanat Villach-Land/Beljak-dežela

Geschichte erlesen - Maja Haderlap »Engel des Vergessens«

Ob Haderlapovem romanu skupno razmišljati o zgodovini

Es war ein berührender Abend: anhand des preisgekrönten Romans von Bachmannpreisträgerin Maja Haderlap entwickelte sich im Kulturhaus Latschach ein Gesprächsabend über die heilsame Kraft von literarischer Aufarbeitung von Geschichte. Diözesanbischof Alois Schwarz berichtete wie ihm gerade dieses Buch einen neuen Blick auf Kärnten eröffnet hat. Von den poetischen Kraft der Landschaftsbeschreibung bis hin zu kraftvollen Bildern des Ringens um die Deutung des im Krieg geschehenen. Ein Kunstwerk, eine Symphonie, ein Buch, das ich nur jedem wärmstens empfehlen kann, so der Bischof.

Maja Haderlap gab dann auch einen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Werkes, das ja kein reines Erinnerungsbuch ist sondern ein literarischer Text mit viel Handarbeit sozusagen und literarischen Geschick. »Das was man Erinnerung nennt ist ja auch Phantasie, und der literarische Text ist ein lebendiger Mechanismus. Die Geschichten sind autobiographisch grundiert, aber es war auch viel literarische Arbeit. Nur mit der literarische-poetischen Sprache kann man in Kärnten in gewisse Tiefen vordringen. Die politisierende Sprache, die Schwarz-Weiss-Malerei hat mich nicht interessiert«. Das ihr damit eine Geschichte gelungen ist die in manighafter Ausfalltung auch die Geschichte der anderen ist konnte man aus den Wortmeldungen im Publikum und von den beiden anderen Podiumsdiskussionsteilnehmern erfahren. Die Therapeutin Margret Mayer und Dechant Stanko Olip betonten die Kraft der Versöhnung aus der Achtung vor Andersdenkenden und der Besinnung auf den Glauben, den es gibt Tränen, so Mayer, »die kan nur der Messias heilen!«