Dekanat

Dekanat Spittal an der Drau

Dekanatstag in Spittal/Drau: Dem Licht folgen und Licht sein

Dekanatstag

Dechant Mag.Michael Kopp, Kaplan Mag.Robert Wurzer  (© Foto: iLi)
Dechant Mag.Michael Kopp, Kaplan Mag.Robert Wurzer (© Foto: iLi)

Dekanatstag in Spittal/Drau: Dem Licht folgen und Licht sein

Mag. Michael Kopp begrüßte die Abordnungen aus den Pfarren des Dekanates sehr herzlich zum gemeinsamen Gottesdienst, der unter dem Motto stand "Freude am Glauben, Reichtum im Herzen, verbunden neue Wege gehen, voneinander lernen, füreinander neue Zukunft, dem Licht folgen und Licht sein".

Die Abordnung aus der Pfarre Feistritz hieß Kaplan Mag. Robert Wurzer, der selbst ein Jahr in Kenia gewirkt hat, sehr persönlich willkommen.

Webalbum vom Gottesdienst und vom gemeinsamen Mittagessen am Dekanatstag

Predigt von Dechant Mag. Michael Kopp zum Dekanatstag 23. 01. 2011

„Kehrt um!“ dieses Wort Jesu heißt richtig übersetzt: Sinnesänderung, Sinneswandel
Schauen wir auf unsere Gesinnung! Was geht in mir vor? Wohin gehen meine Gedanken? Wo bin ich ständig mit dem, was ich im Leben will: Bin ich in der Sorge oder in der Zuversicht?
Wenn ich in der Sorge bin, was läuft in mir ab? Wenn ich in der Zuversicht bin, was läuft in mir ab? – Wo kann ich Stärke und Kraft leichter tanken? – Die Antwort ist so klar, dass wir uns fragen müssen, warum entscheiden wir uns nicht für die Zuversicht? – Das Himmelreich ist in mir angebrochen! Es ist nahe! Es ist schon in meinem Herzen. Die Frage ist nur: Will ich es annehmen?
Hier können wir von den Menschen in Nairobi lernen: Ihnen bleibt fast nichts anderes, als zu vertrauen! Trotzdem stehen sie vor der gleichen Entscheidung, sie haben dieselben Möglichkeiten wie wir! Es ist nicht so, dass Not automatisch beten lehrt! Wenn es aus Angst geschieht, wird daraus niemals Vertrauen. Beten lehrt mich, zuversichtlich zu sein! Beten lehrt mich, Gott, d.h. der Liebe zu vertrauen!
An den Kindern können wir diese Zuversicht erkennen, wie Jesus sagt: wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr eurem Himmelreich nicht begegnen!!
Kinder haben Ur-Vertrauen und Zuversicht: Erst wenn wir sie immer wieder verunsichern und alles schlecht reden – aus der eigenen Angst heraus -, werden sie misstrauisch, pessimistisch und verlieren schrittweise ihr Himmelreich.
Kenia mit der Hauptstadt Nairobi ist ein Land krasser Ungerechtigkeit und extremster sozialer Unterschiede: Die Politiker haben das höchste Einkommen weltweit, die Städte sind von Slums umgeben.
Wir könnten resignieren und sagen: Jede Hilfe ist umsonst; alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein; wir müssten zuerst die Strukturen ändern, sonst kommt die Hilfe gar nicht an …
Jesus sagt uns: Es ist genug, wenn jede/r von uns die Gesinnung ändert, dann wird das Himmelreich sichtbar! Sinnesänderung – Sinneswandel -> WANDLUNG?!!
Mutter Teresa wurde im Interview gefragt, was sich in der Kirche ändern müsse und sie antwortete: „Sie und ich“! Wenn diese Aussage ansatzweise gelingt, dann ist die Welt verändert und das Himmelreich - in mir! - angebrochen!
Unsere Versicherungssysteme sind ein Zeichen der Zeit – ein Ausdruck der Sorge und Angst! Diese los zu lassen, gibt die einzig wirkliche Sicherheit: Das Himmelreich der Liebe Gottes!
Wie aber spüren wir dieses Vertrauen und die Zuversicht? – Für mich wächst das Vertrauen in der Kommunikation – in der Begegnung und Gemeinschaft mit Menschen – so wie heute am Dekanatstag: Dass wir es uns wert sind, einander zu treffen. Dass ich mich Menschen ganz anvertrauen kann und dass Menschen sich mir ganz anvertrauen. WORT-SPENDEN sind gefragt, Sinn-stiftende Zuwendung!
Ermutigen wir uns im gegenseitigen Anvertrauen, lassen wir unseren Sinn verwandeln von der Angst zum Vertrauen und wir werden entdecken: das Himmelreich ist angebrochen – in dir und in mir.

Die Einladung zur Kollekte stand unter dem Motto: Sinn-stiftende Zuwendung kann auch materielle Hilfe sein – die Kollekte war für die Slum-Projekte der Caritas Kärnten in Nairobi bestimmt!

Caritas Projekte in Kenia standen im Mittelpunkt unserer Bitten ebenso, wie alle Menschen, die miteinander in unseren Pfarren unseren gemeinsamen Glauben leben.

Peter Quendler, Auslandsreferent der Caritas erzählte von den Projekten des Kärntner Caritasverbandes in Kenia, die er seit vielen Jahren mit großer Hilfsbereitschaft und persönlichem Einsatz betreut und auch vor Ort begleitet.
Zwischen 2001 und 2010 entstanden mit der Hilfe der Caritas in Nairobi 4 Schulen, in denen rund 850 SchülerInnen den Unterricht besuchen, aber auch dort verpflegt werden und damit Zukunft bekommen.