Pfarre / Fara

Köstenberg/Kostanje

2. Adventsonntag 2017 in Köstenberg

Der 2. Adventsonntag wurde am 10. Dezember 2017 würdevoll gefeiert.

Winterzauber und die Pfarrkirche Köstenberg (© Foto: Edith Strauss)
Winterzauber und die Pfarrkirche Köstenberg (© Foto: Edith Strauss)

Der heutige zweite Adventsonntag wurde feierlich begangen: die Firmlingskandidaten/innen stellten sich während der Heiligen Messe vor und haben den Gottesdienst mitgestaltet.

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 1,1-8.

Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes:
Es begann, wie es bei dem Propheten Jesaja steht: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen.
Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!
So trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündigte Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden.
Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen.
Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften, und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig.
Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren.

Zusammenfassung der Predigt:

In der Predigt bezog sich Pfarrer Scheriau auf unser Verhältnis zur Zeit, wie wir mit unserer Zeit umgehen. Wie es schon im Alten Testament im Buch Kohelet heißt:

„Alles im Leben hat seine Zeit, es gibt eine Zeit des Gebärens und eine Zeit des Sterbens.

Unser Alltag ist geprägt von immerwährender Zeitnot, wir haben viel Stress. Im Berufsleben ist alles auf Maximierung ausgerichtet, eine Fabrik, die nicht genug Profit erwirtschaftet, wird geschlossen, und die dort beschäftigten Menschen verlieren ihre Arbeit. Der Acht-Stunden-Arbeitstag wird bald nur noch eine fromme Legende sein, viele verzichten heute schon auf ihre Mittagspause, damit sie ihr Arbeitspensum überhaupt schaffen. Von früh bis spät ist unser Leben von der Uhr vorgegeben und kontrolliert. „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben,“ sagt ein Sprichwort. Tatsächlich wird jemand, der oft zu spät zur Arbeit kommt, diese verlieren, Unpünktlichkeit wird nicht toleriert.

Jesus Christus will uns keinen Druck machen, wenn er uns einlädt, mit ihm Zeit zu verbringen. Ja, seine Einladung kann durchaus eine Einladung zu Einkehr und Müßiggang bedeuten. Es soll eine Zeit sein, in der wir auch an uns denken, an unseren Körper und an unsere Seele. Er lädt uns ein, unsere Augen für seine Erscheinung offen zu halten. Er erscheint uns auch im Alltag, z.B. in einem einsamen Menschen oder in einem orientierungslosen Jugendlichen, für den seine Eltern keine Zeit haben. Simone Weill sagt sinngemäß, dass man die Nächstenliebe wahrhaftig am nächsten Mitmenschen wahrmachen und ausleben kann. Nehmen wir uns Zeit, einen Blick auf das wahre Leben zu richten. Jesus Christus kommt tagtäglich zu uns, auch an diesem zweiten Adventsonntag. Wach ist derjenige, der den Blick auf Orte richtet, wo es nicht so gut zugeht. Das muss nicht unbedingt in Afrika oder Asien sein, das kann bei uns in unserer nächsten Umgebung sein. Wir sollen uns herausholen aus der Hektik und die Begleitung Jesu Christi annehmen, heute und  immerdar. Amen.

Der Kirchenchor hat folgende Lieder gesungen:

  • Einzug: Rorate
  • Kyrie: Herr, erbarme dich (Gitarre und Volk)
  • Nach der 1. Lesung: Wartet auf den Herrn
  • Halleluja: Taize-Halleluja 2 x   (Gitarre und Volk)
  • Gabenbereitung: Nimm oh Herr die Gaben, die wir bringen (Chor)
  • Sanctus GL011  Heilig, heilig, heilig ist der Herr unser Gott (Gitarre und Volk)
  • Vater unser: gesungen (Gitarre, alle)
  • Agnus dei: gebetet Priester
  • Kommunion: Wo ich auch stehe, du bist schon da (Gitarre + Volk)
  • Schluss: Maria durch ein Dornwald ging

Nach der Heiligen Messe hatten die meisten Menschen noch Zeit, ein wenig miteinander zu plaudern,  der Winterzauber hat zum Verweilen eingeladen, wurde nicht sogar ein Geburtstag unter freiem Himmel gefeiert, wurden ein paar Gläschen Prosecco im Traditionsgasthof nebenan kredenzt, wer weiß?

 

Bericht:   Edith Strauss