Kapelle
Hubertuskapelle
Patrozinium: Hl. Hubertus
Die Hubertuskapelle in Mallnitz steht am Eingang des Tauerntales und wurde 1856 von Alois Kofler, vlg. Hauserer, im Bereich seines Hofes als Hauskapelle (Hauserer-Kapelle) erbaut. Obgleich in Mallnitz so mancher Bildstock und zahlreiche Wegkreuze als Zeichen der Volksfrömmigkeit stehen, so ist die Größe dieser Kapelle für Mallnitz durchaus etwas Besonderes.
Es ist überliefert, dass die Bedeutung der Kapelle über eine reine Hauskapelle hinausging, denn es wurden hier auch Messen gefeiert und Bittprozessionen durchgeführt. In früheren Zeiten war es unter den Mallnitzer Bauern durchaus nicht unüblich, im Testament für den Erhalt der Hausererkapelle und das Kerzenopfer einen Geldbetrag vorzusehen.
Dennoch war die Kapelle über die Jahre baufällig geworden. 1962 wurde mit der Jägerschaft eine Vereinbarung getroffen, wodurch die Kapelle gegen Erhalt und Sanierung zukünftig von dieser als Hubertuskapelle genutzt werden dürfte. Der damalige Hegeringleiter Ing. Erwin Altmann veranlasste auch sofort eine umfassende Sanierung und Umgestaltung zur Hubertuskapelle. Für die Ausstattung wurde der Schnitzer H. Domenig aus Hermagor beauftragt, ein Holzrelief zu fertigen, welches die gesamte Breite der Kapellenapsis einnimmt und die Hubertuslegende darstellt.
1963 konnte die Kapelle im Zuge einer Hubertusmesse -zelebriert von Pfarrer Scheitzbach- auch feierlich ihrer Bestimmung übergeben werden. Trotz der „neuen“ Hubertuskapelle fanden fortan keine regelmäßigen Hubertusmessen statt. Erst unter Pfarrer Hugo Schneider wurden diese in den Lauf des Mallnitzer Kirchenjahres aufgenommen.
1980 erfuhr die Kapelle erneut eine Renovierung, bei welcher sie auch bemalte Fenster erhielt. Der Zahn der Zeit, vor allem die aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk und Wassereintritte im Dachbereich setzten dem alten Gemäuer weiter deutlich zu, sodass im Jahr 2002 unter der Initiative von Ing. Heimo Miessler und Ing. Erich Thaler die Kapelle von Grund auf einer Sanierung im Inneren und Äußeren unterzogen wurde. Dank einer Bausteinaktion und einer finanziellen Zuwendung durch die Gemeinde erstrahlte die Mallnitzer Hubertuskapelle wieder in neuem Glanz und stellt wieder ein würdiges Denkmal für den Schutzpatron der Jäger dar.
Die Hubertuskapelle ist ein einfacher rechteckiger Bau, der in einer halbrunden Apsis in der selben Breite wie die Kapelle ausläuft. Sie ist im Inneren durch ein Kreuzgratgewölbe geschlossen. Am steilen Satteldach befindet sich ein kleiner hölzerner Dachreiter mit einer Glocke.
Im Inneren befindet sich ein von H. Domenig im Jahre 1963 geschnitztes Relief, welches die Läuterung des hl. Hubertus, die zentrale Szene aus der Heiligenlegende, darstellt. Hubertus ist nach einer wilden Hetzjagd vor dem Hirschen mit dem Kreuz zwischen dem Geweih auf die Knie gefallen, er erkennt in diesem Moment das Unrecht seines bisherigen Lebens und schwört nun diesem ab. Im rechten Kapellenfenster wird dieselbe Szene ein zweites Mal aufgenommen, während im linken Fenster ein Jagdmotiv mit einer Gemse dargestellt ist. Die Hubertusmesse wird alljährlich am zweiten Sonntag im Oktober gefeiert.