Pfarre

Villach-St. Nikolai

Welttag der Kranken

Gottesdienst mit Krankensalbung am 10. Februar 2019

Christ sein, bedeutet gesalbt sein! In der Taufe wird die Stirn des Kindes mit Chrisam gesalbt. In der Firmung wird der Firmling mit dem Chrisamkreuz im Glauben bestärkt. Auch in Krankheit und Alter wird das Salben als Zeichen der Gegenwart Gottes gefeiert - nämlich im Sakrament der Krankensalbung. Hierfür wird ein spezielles Olivenöl, welches am Gründonnerstag vom Bischof in der Kathedrale geweiht wird, verwendet, nämlich das Krankenöl.

Nicht wenige Menschen fühlen sich gerade in Krankheit auch in ihrer Beziehung zu Gott durcheinander gebracht. Das Beten und das Vertrauen in Gott sucht neue Worte, da in der Krise althergebrachte Gebete oft nicht mehr zu tragen vermögen. Darüber hinaus treten tiefsitzende Fragen und Ängste zu Tage: Werde ich wieder gesund? Kehren meine Kräfte und Lebensgeister wieder? Kann das schon wirklich alles gewesen sein? Wo bleibt er, den wir Heiler und Heiland nennen in dieser meiner Lebenskrise?

Genau in diese Krisen des Lebens wird in der Krankensalbung die besondere Zuwendung Gottes spürbar zugesagt. Die Salbung mit Krankenöl lässt diese Zuwendung über Tast- und Geruchssinn besonders tief erfahren: "Du bist nicht allein! Gerade jetzt bin ich, dein Gott, mit dir!"

Die Krankensalbung ist ein Sakrament zur Stärkung. Der Kranke empfängt dabei die Kraft des Heiligen Geistes. Gott will dem Kranken die nötige Kraft schenken, um gesund zu werden. Wenn dies aus medizinischer Sicht nicht möglich ist, will Gott den Kranken auf seiner letzten Lebensetappe stärken, damit er den Mut findet, das Kreuz der Krankheit mit Mut und mit Glauben zu tragen.

Die Krankensalbung ist ein Sakrament, kein Allheilmittel. Gott wendet sich dem Kranken zu - und zeigt ihm, dass er nicht allein ist, dass sie sich nicht einsam durch die Krankheit kämpfen muss. Dieses Spüren, nicht allein zu sein und auch den medizinischen Kontrollen, Operationen, Therapien nicht machtlos und schutzlos ausgeliefert zu sein, kann vielen Kranken schon helfen. Die Krankheit ist noch immer da - Heilung vielleicht noch in weiter Ferne: aber der Weg hin zur Heilung muss nicht allein gegangen werden, sondern mit Gott und seinem Segen an der Seite.

In unserer Pfarrkirche wurde eine Krankenmesse gefeiert, in der zahlreiche Gläubige das Sakrament der Krankensalbung empfangen haben. Die Predigt hielt anlassbezogen Diakon Dr. Sieghard Wilhelmer.

Kaplan P. Norbert Pleschberger OFM