Pfarre

Villach-St. Josef

Habt ihr etwas zu essen?

Gedanken zum Sonntagsevangelium von Luisemarie Höhndorf - PGR-Obfrau in Villach Sankt Josef

Habt Ihr etwas zu essen?

Was für eine Frage für die Jünger, was für eine Zumutung, jetzt wo sie die ganze Nacht keinen einzigen Fisch gefangen hatten. Alle Hoffnungen mussten sie nach den Ereignissen in Jerusalem begraben.

Da, wo sie Jesus einst aus ihrem Alltag wegrief, da stehen sie nun unendlich ärmer als sie vorher waren. Nichts scheint ihnen zu gelingen, alles scheint so ohne Sinn. Ein Fremder fordert die Jünger auf, nochmal das Netz auszuwerfen. Erfahrene Fischer, sie wissen, dass dies nicht erfolgreich sein kann. Und dann fangen sie hundertdreiundfünfzig Fische!

Eine hoffnungslose Situation und das bereits fertige Mahl an Land mit der Einladung, kommt und esst, lässt sie erahnen, dass doch nicht alles ins Sinnlose mündet. Gegen alle Enttäuschung etwas zu tun und dann zu erkennen, es ist der Herr, der Auferstandene, der uns alles gibt, um ein neues Leben beginnen zu können.

In unserer Zeit der großen Prüfung müssen unsere Kirchen leer bleiben. Wir sollten innehalten und vielleicht etwas gründlicher nachdenken, was diese Leere mit uns macht. Plötzlich scheint es eine Weite und Fülle für neue Formen zu geben, in unserer Kirche, in deren Räume wir uns oft ängstlich zurückgezogen haben. Lassen wir uns in dieser österlichen Zeit ansprechen, mutig unsere Netze auf der richtigen Seite auszuwerfen, unser Leben radikal zu ändern, um dem lebendigen Christus in österlichen Freude zu erkennen und zu begegnen.

Luisemarie Höhndorf

Sonntagsevangelium zur Nachlese

Joh 21, 1-14

In jener Zeit
offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.