Pfarre

St. Paul im Lavanttal

Advent im Kloster

Ora et labora....Bete und arbeite ..

Die St. Pauler Klosterjugend nutzt die Lockdown-Auszeit zum Beten, für vorweihnachtliche Reinigungsarbeiten in schwindeligen Höhen und staubigen Tiefen (Boden) uvm ...

Nun erstrahlt der Eingangsbereich adventlich geschmückt und in neuem Glanz..

Herzliche Einladung zum Gebet vor der Marienikone!

Eigentlich wollten sich Esel Heinrich und seine Partnerin Eseldame Kunigunde am Krippenbau beteiligen.... stattdessen ließen die beiden sich lieber das vorbereitete Heu gut schmecken.

Mit Freude und Spaß geht die Arbeit viel leichter von der Hand.

Bei der Feier der ersten Vesper wurden die Adventkränze gesegnet und besonders auch aller gedacht, die heuer nicht gemeinsam mitfeiern konnten. Einige verfolgten die Segnung via facebook und so wurde auch der Adventkranz zuhause online gesegnet. In der Stiftskirche wurden kleine Weihwasserfläschchen, die Kirchenzeitung "Sonntag" und Texte zum Thema Hauskirche aufgelegt. Besondere Zeiten erfordern eben besondere Maßnahmen.

Das Licht der ersten Kerze möge in allen das Zeichen der Hoffnung und Freude aufleuchten lassen, nicht irgendwann, - jetzt, ER ist gegenwärtig.

Aus der Klosterküche duftet es nach Tee, Keksen und Lebkuchen..

Der Weihrauch steigt auf, wärmt die Seele und reinigt die Luft.

Der Pfarr-Nikolo bereitet sich auf ein besonderes - anderes - Nikolofest vor.

Der weit über die Kärntner Grenzen hinaus beliebte und bekannte St. Pauler Kloster-Adventmarkt fällt heuer den Coronamaßnahmen zum Opfer.

Der Kloster-Kater Aaron will nicht alleine im Hof sein und sucht im Pfarrbüro Gesellschaft und ein warmes Plätzchen hinterm Ofen.

Die Mitarbeiter im Wirtschaftshof machen alles winterfit und die Kollegen im Forstbüro erledigen ihren Dienst mit Mundschutz und mit Babyelefant-Abstand zueinander. Das Küchenpersonal hat jetzt ungewollt viel Freizeit, weil die über 600 Schüler und Kindergartenkinder fehlen, für die sonst eifrig gekocht wird.

Jeder hat plötzlich viel Zeit. Man ist sich auf engstem Raum sehr nahe. Das ist eine besondere Zeit, und sie stellt jeden vor große zwischenmenschliche, spannungsgeladene Herausforderungen, schafft aber auch Chancen und Platz für ein friedliches, rüksichtsvolles neues Miteinander...

Ein besonderer Advent ...ohne hastige Einkäufe, ohne aufgeregt probende, gestresste Sänger und Kirchenmusiker in den Kirchen, ohne hektische Vorbereitungen für den Pfarradvent, keine lauten Schulkinder sind zu hören, die singen und für das Weihnachts-Krippenspiel proben, keine pubertierenden Teeanager sind hier, die sich im Rahmen der Firmvorbereitung "voller Begeisterung" für ein Sozialprojekt engagieren, kein Adventmarkt, kein frühes "Aus-den-Federn" für die Rorate ..

Suchte man in den vergangenen Jahren im Advent oftmals vergebens ein wenig Zeit für sich oder ein stilles Plätzchen, - weil überall vor lauter Vorweihnachtsstress ein hektisches Treiben vorherrschte, - ist es heuer ungewöhnlich ruhig und still. Der Klosterbrand und der Stiftswein werden für das Weihnachtsfest online bestellt und verschickt um Kundenkontakt im Klostershop zu vermeiden. Nur einige Kinder werden im Stifts-Gymnasium beaufsichtigt. Unterricht für die über 600 Schüler ist jedoch nur online möglich.

Die Mönche im Kloster sorgen sich um die Menschen, beten und feiern die Hl. Messen stellvertretend für die Gemeinschaft der Gläubigen. Denn die Menschen haben Angst vor die Türe zu gehen, nicht wenige haben die Arbeit verloren, einige sind alleine oder sind sie sind krank ..

Die Alten im Pflegeheim sind traurig und sehnen sich nach einer Messfeier und einem Besuch des Priesters. Wenn jemand im Sterben liegt rufen die Angehörigen den Priester. Trotz Pandemie und unter strenger Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen kommt der gerufene Priester ins Haus. Für die Hinterbliebenen ist es besonders schwer, wenn sie sich nicht verabschieden zu können.

Und es ist kalt geworden ... Hoffentlich haben alle ein Zuhause, einen warmen Ofen und genug zum Anziehen und ein gutes Essen zu Weihnachten...

und hoffentlich auch Menschlichkeit und Liebe und Hoffnung...

Die Hilfsorganisationen, die Caritas und die Pfarren haben jetzt alle Hände voll zu tun.

Manchmal ruft jemand im Pfarrbüro an und bittet um ein seelsorgliches Gespräch, einen Beistand oder um eine Krankenkommunion. Gott, gib uns die Gesundheit und die Kraft, um für andere stark zu sein!

Die herzergreifende Kirchenmusik, lautes Kinderlachen, die gemeinsamen Heiligen Messen, die Menschen und Gäste, - und sogar die oft auch nervigen Touristen von den Vorjahren - sie alle fehlen ...

Die Kirchtüren sind offen und laden beim Spaziergang ein zum Gebet und zum Entzünden einer Kerze. Einige schreiben ihre Anliegen und Sorgen ins Buch beim Kircheneingang und hoffen, dass die Mönche ihre Anliegen ins Stundengebt mit- und vor Gott hintragen.

Hoffentlich bleiben wir alle gesund. Hoffentlich werden die Kranken wieder gesund!

Es ist ungewöhnlich still geworden hinter den altehrwürdigen Klostermauern. Die sonst so fröhliche besinnliche vorweihnachtliche Stimmung kommt heuer nur sehr zögerlich auf..

.. und doch ist ER gegenwärtig und hält uns an seiner Hand und führt uns zum schönsten Fest im Jahr.

Gesegneten Advent!