Pfarre

St. Jakob im Lesachtal

Juni – der Monat des Herzens Jesu

Wolfgang Hohenberger

Das Herz Jesu Fest wird in der katholischen Kirche jedes Jahr am dritten Freitag nach Pfingsten gefeiert. In der heutigen Zeit hat dieses Hochfest leider immer mehr an Bedeutung verloren. Darum ist es meiner Meinung nach wichtig, für dieses Fest wieder neue Zugänge zu eröffnen. Denn durch dieses Fest werden wir dazu herausgefordert, über die konkrete und die wahre Liebe nachzudenken. Durch das Leben und das Wirken Jesu ist die Liebe Gottes uns erschienen. Jesus ist uns Menschen in Liebe begegnet und hat sich uns in Liebe angenommen.

Das Herz Jesu ist ein Symbol des Gehorsams und der unbedingten Gottesliebe. Jesus hat uns Menschen durch sein Herz ein Beispiel gegeben, damit auch wir uns durch sein Leben und durch sein Wirken in diese Gottesliebe einfügen und ihm nachfolgen können. Gerade im Kreuzestod wird die Liebe Jesu zu seinem Vater deutlich. Das von der Lanze durchstoßene Herz weist auf sein Todesleiden hin und stellt Jesus als einen Gescheiterten dar. Die Stunde des Kreuzes ist aber auch die Stunde seiner Erhöhung. Diese Stunde ist der Augenblick, in dem sich die Liebe des Vaters zu seinem Sohn in besonderer Weise offenbart. Darum wird das durchbohrte Herz auch als Symbol der Gottesliebe betrachtet.

Diese Liebe sollte auch uns ermuntern über unser Verhalten unseren Mitmenschen gegenüber nachzudenken. Wir können uns fragen: Ist unser Leben durch und durch von dieser Liebe durchdrungen? Können wir dem Anderen liebevoll begegnen oder verhindern wir durch unsere Vorurteile eine liebevolle Begegnung?

Wir haben am Herz Jesu Fest und an den monatlichen Herz Jesu Freitagen die Möglichkeit, unsere unerfüllte und gescheiterte Liebe vor Gott zu bringen und ihm diese anzuvertrauen. Nutzen wir diese Gelegenheit, um über das Geschenk der Liebe nachzudenken.

Die Liebe, aber auch der Mangel an Liebe, zeigen sich im täglichen Umgang mit unseren Mitmenschen. All das können wir dem Herzen Jesu anvertrauen. Denn in Jesus zeigt sich uns, dass wir Gott nicht fremd sind, sondern dass wir ihm wichtig sind und dass wir ihm am Herzen liegen.