Dekanat

Dekanat Krappfeld

Psalm 91 -  COVID-19

Der Herr sagt, fürchtet euch nicht ... ich bin da!

Meine lieben Mitmenschen!

Besonders in schweren Zeiten - in Krisen - und gerade während der Fastenzeit gibt uns Gott zu verstehen, dass wir nicht allein sind. Der Gekreuzigte lässt uns nicht im Stich. Wir können ihm voll und ganz vertrauen. Jesus hilft uns in Zeiten der Finsternis, des Leides, der Krankheit. Er ist immer da und wendet sich nicht von uns ab.

Unsere Situation mit dem Corona Virus ist eine schwere Zeit für die Menschheit. Sie ist Schrecken und Chance, Fluch und Segen!

In der Vorbereitungszeit auf Ostern - das wohl wichtigste Glaubenszeugnis der Christenheit - sollen wir uns an die Prüfungen und Zeugnisse Jesus erinnern. Er wurde in der Wüste auf seine Wahrhaftigkeit geprüft und er hat bestanden. Gott hat seinen eigenen Sohn nicht vom Leiden verschont. Und heute leidet die ganze Menschheit, egal ob reich oder arm, alle Kontinente sind betroffen. Es herrscht überall Angst, Panik und Unsicherheit. Terrorismus und Klimawandel haben uns Menschen nicht so erschüttert wie jetzt dieses Virus.

Der Glaube gibt uns Kraft

Wir müssen erkennen, wie hilflos, schwach und sterblich wir sind, trotz moderner wissenschaftlicher Entwicklungen. Alle wissenschaftliche Unterstützung kann uns nicht über unsere Sorge und Verzagtheit hinweghelfen. Wir spüren, wir brauchen Gottes Unterstützung. Der Glaube gibt uns Kraft tapfer zu tragen was wir nicht ändern können. Der Herr sagt uns fürchtet euch nicht...Ich bin da ... (Mt 28,20). Macht euch keine Sorgen!“ „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.“ (MT 11,28)

Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert?" Im Brief an die Römer 8,36-39 heißt es: „Um deinetwillen sind wir den ganzen Tag dem Tod ausgesetzt; wir werden behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt hat. Doch in alldem tragen wir einen glänzenden Sieg davon durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Höhe noch Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Nichts wird uns trennen von der Liebe Christi.

Bleibt "daham", pflegt eure Beziehungen und betet

Der Glaube gibt uns Kraft, tapfer zu tragen, was wir nicht ändern können. Aber jeder einzelne kann viel dazu beitragen, diese schwere Zeit auch positiv zu nützen. Wir werden aufgerufen "daham" zu bleiben. Nehmt diese Aufforderung ernst! Nutzt diese Zeit zu Hause, um eure Beziehungen zu pflegen und zu stärken. Seid füreinander da! Jetzt habt ihr Zeit dazu. Zündet am Abend eine Kerze an, betet miteinander, erinnert euch an schöne Erlebnisse wo Gott euch ganz nahe war - Taufe, Erstkommunion, Firmung, Hochzeit u.v.a. - oder vielleicht auch an traurige Zeiten wie Todesfälle, schwere Krankheiten bei denen ihr Gottes Nähe ganz besonders gespürt habt. Das Gebet stärkt unsere Beziehungen zueinander in der Familie, aber auch zu den Mitmenschen, wenn wir sie in unser Gebet einschließen.

Dornengekrönter Jesus<br />
(Pfarrkirche Althofen)
Dornengekrönter Jesus
(Pfarrkirche Althofen)

Im Kreise der Familie tröstende Worte aus der Bibel lesen

Unsere Kirchen stehen offen, aber es finden keine Gottesdienste statt. Macht euer Haus, eure Wohnung, zur Hauskirche, damit Gott einen Platz bei Euch hat. Denn „Wer im Schutz des Höchsten wohnt, der ruht im Schatten des Allmächtigen… Der Herr ist deine Zuflucht, du hast dir den Höchsten als Schutz erwählt. Dir begegnet kein Unheil, kein Unglück naht deinem Zelt. Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie tragen dich auf ihren Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt" heißt es im Psalm 91. In der gegenwärtigen Situation mit den Risiken des COVID 19 finden wir eine Antwort im Psalm 91. Ich lade Euch ein, Eure Hausbibel zur Hand zu nehmen und den ganzen tröstlichen Psalm im Kreise Eurer Familien zu lesen und zu beten.

In dieser Ausnahmesituation ist es uns nicht möglich gemeinsam Gottesdienste zu feiern, aber uns ist die Seelsorge an den Menschen ein besonderes Anliegen. Wir Priester sind alle im Dienst. Wir sind erreichbar und zeigen unsere Aufmerksamkeit und Zuwendung, wir besuchen die Sterbenden, spenden die Krankensalbung, begraben die Toten…

Vertrauen wir auf den Herrn, blicken wir auf Jesus, der mit und für uns „Kreuzträger“ ist und beten wir gemeinsam:

Guter Gott, du weißt um unsere Sorgen, Zweifel und Ängste in diesen Tagen der Ungewissheit.

Wir suchen nach Halt und Sicherheit. Sei du an unserer Seite und gibt uns die Kraft,
dass wir nicht mutlos werden, dass wir nicht zweifeln, dass wir uns nicht allein gelassen fühlen.

Sei allen nahe, die dich brauchen – schütze die Menschen in unserem Land, steh jenen bei, die krank sind.

Stärke alle, die sich um sie kümmern und für sie da sind.

Gib jenen Hoffnung, die in eine wirtschaftliche Notsituation geraten sind, und begleite alle mit deinem Geist, die schwere Entscheidungen zu treffen haben.

Sei du bei uns mit deinem Segen. Amen.

Der Herr unser Gott möge Euch segnen, er halte Krankheit und alles Unbehagen von Euch fern. Gott verleihe Euch Gesundheit, Frieden und Zusammenhalt!

Euer Seelsorger Lawrence