Pfarre

Viktring-Stein

Pfingstliche Moorwanderung

Gebet und Natur im Einklang

„Laudato si“ im Alltag – Gebet und Wissenswertes über unsere schützenswerte Heimat bot die pfingstliche Moorwanderung durch das Keutschacher Moor am 21. Mai. Fürs Gebet war der Organisator Mag. Peter Zwettler, für das nahezu allumfassende Wissen der Viktringer Biologe Dr. Wilfried Franz verantwortlich.

Das Keutschacher Seental mit seinen Mooren und Seen ist das Ergebnis der letzten Eiszeit und einer Jahrhunderte langen sanften Nutzung. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft und dem Strukturwandel verloren die Feuchtwiesen ab den 1960-er-Jahren zunehmend an Bedeutung und begannen zu verwalden. Der Lebensraum änderte sich, viele Pflanzen verschwanden und wurden durch die Ausbreitung des Schilfs verdrängt. Seit einigen Jahren bemüht sich der „Ramsar Verein 4 Seen Tal Keutschach“ gemeinsam mit den Grundbesitzern, einen Teil der Flächen wieder einer sanften Bewirtschaftung zuzuführen. Über die Ergebnisse konnten sich die Teilnehmer der pfingstlichen Moorwanderung vor Ort ein eindrucksvolles Bild machen – auf der einen Seite des Weges abgetrocknetes Schilf, auf der anderen Seite grüne Wiesen mit zahlreichen Blumen und Gräsern – Segge, Knabenkraut, wilde Primeln oder Kuckuckslichtnelke, um nur einige zu nennen.

Ein 7 km langer Rundweg durch das Keutschacher Moor gibt Einblicke in die Entstehung der Landschaft, in die Tier- und Pflanzenwelt und die Naturschutzarbeit vor Ort. Anhand von Schautafeln erfährt man alles Wissenswerte über Geologie; die erste Besiedelung; Urlandschaft; die Lebensräume Blumenwiese, Feuchtwiese, Quellen, Wald, Bach und See, Streuobstwiese; Landwirtschaft und Lehmgrube. Dem umfangreichen Wissen von Dr. Franz ist es geschuldet, dass die Gruppe nur ein kurzes Stück des Weges zurücklegte, wusste er doch zu nahezu jedem Kräutlein und jeder Staude etwas Interessantes zu erzählen. Dank und Anerkennung der Zuhörer sind ihm dafür gewiss.