Pfarre

Klagenfurt-St. Modestus

Gedanken für den Tag - 22. April von Pfarrprovisor Richard Pirker

Christen orientieren sich am Licht (und nicht an der Finsternis)

"Herr, gib mir ein wenig Sonne. Gib mir ein Lächeln für diesen Tag. Gib mir die Augen eines Kindes. Herr, gib mir ein bisschen Freude." Phil Bosmans rät uns, jeden Tag mit einem solchen Gebet aus dem Bett zu steigen. Es ginge nicht darum, Berufsoptimist zu werden, für den eine schwarze Wolke die nichtsichtbare Sonne zu erkennen glaubt. Doch mit den Augen eines Kindes, das lautstark vergnügt über einen Rasen rennt, das über so laute Vögel in der Stadt staunt oder am Abend fragt, wer denn die vielen Sterne angezündet hat, kann uns der Glaube neue Dimensionen des Menschseins erschließen. Menschen, die aus dem Osterglauben leben, sind Menschen des Lichts.

Hymnus von Manfred Schmidt

Jesus, dein Licht füll' dies Land.

Herr, das Licht deiner Liebe leuchtet auf, strahlt inmitten der Finsternis für uns auf.

Jesus, du Licht der Welt, sende uns dein Licht! Mach uns frei durch die Wahrheit, die jetzt anbricht!

Jesus, dein Licht füll' dies Land.

Herr, voll Ehrfurcht komm ich zu deinem Thron aus dem Dunkel ins Licht zum Gottessohn.

Durch dein Blut kann ich vor dir stehen. Prüf mich, Herr, lass mein Dunkel vergehen.

Jesus, dein Licht füll' dies Land.

Schauen wir, König, zu deinem Glanze auf, dann strahlt dein Bild auf unserem Antlitz auf.

Du hast Gnade um Gnade gegeben, dich widerspiegelnd erzähl unser Leben.

Getauft, um das Licht der Welt zu lieben (Altar St. Peter)
Getauft, um das Licht der Welt zu lieben (Altar St. Peter)

EVANGELIUM VOM TAG

Johannes 3,16–21

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat.
Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.
Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Gedanken von Madeleine Delbrel

"Das Geheimnis des Evangeliums ist kein Geheimnis, das der Neugier zugänglich ist oder das einer intellektuellen Einweihung bedarf; das Geheimnis des Evangeliums ist in seinem tiefsten Wesen eine Mitteilung von Leben. Das Licht des Evangeliums ist keine Erleuchtung, die uns äußerlich bleibt, sondern ein Feuer, das in uns eindringen möchte, um unser Inneres den Flammen anheim zu geben und umzuschaffen. Wer ein einziges Wort des Herrn in sich einlässt und ihm erlaubt, sich in seinem Leben auszuwirken, weiß mehr vom Evangelium als einer, dessen ganze Anstrengung sich in abstrakter Betrachtung oder historischem Forschen erschöpft. Das Evangelium ist nicht für Leute geschrieben, die nach neuen Ideen suchen. Es ist da für Jünger und Jüngerinnen, die ihm gehorchen wollen."

Fragen: Wo sollte ich mich in meinem Leben mehr nach dem Licht sehnen? Wo könnte ich in glaubender Ehrfurcht und hoffender Freude am Hellwerden des Lichtes mitbauen an einer Welt, wie sie Gott erdacht hat?

Gebet von John H. Newman

Ich brauche dich, Herr, als meinen Lehrer, tagtäglich brauche ich dich.

Gib mir die Klarheit des Gewissens, die allein deinen Geist erspüren kann.

Meine Ohren sind taub, ich kann keine Stimme nicht hören.

Mein Blick ist getrübt, ich kann deine Zeichen nicht sehen.

Du allein kannst mein Ohr schärfen und meinen Blick klären und mein Herz reinigen.

Lehre mich, zu deinen Füßen zu sitzen und auf dein Wort zu hören.