Das Grundprinzip der Homöopathie ist: Gleiches mit Gleichem zu behandeln. Das bedeutet, eine Krankheit wird mit den Mitteln behandelt, die bei einem Gesunden genau die Symptome verursachen, die der Kranke bereits hat. Viele Kranke erzählen von guten Heilungen die auf diesem Prinzip geschehen.

Das heutige Gleichnis erscheint mir ähnlich. Mit der Geschichte über die Angst des dritten Dieners will uns Jesus die Angst vor dem aktiven Gestalten meines Lebens nehmen.

Ein Herr vertraut seinen Dienern ungeheure Summen Geld an (1 Talent ist der durchschnittliche Lebenslohn eines Arbeiters!). Der Höhepunkt des Gleichnisses liegt dann in der Art und Weise, wie der dritte Diener sein Talent gebraucht. Er spricht von Angst, die er gegenüber dem Herrn hat und die ihn dazu bringt sein Talent zu vergraben. Er hat nicht genug Mut gehabt, das Geld, das ihm anvertraut wurde, auch zu nutzen. Hier wird uns ein Mensch gezeigt, der von einem Gottesbild geprägt ist, in dem Gott genau abrechnet und ganz klare Forderungen stellt und Fehlverhalten bestraft. Die Angst vor diesem Gott hat den Diener so gelähmt, dass er nichts mehr tun kann als das Geld zu vergraben - es sozusagen in "Winterschlaf" zu versetzen - in die totale Starre. Diese Starre verhindert aber, dass das Talent "arbeiten" kann, es ins Leben kommt. So wird dieser Diener zum Menschen, der von der Angst geprägt, sein Leben in einer Starre ohne Weiterentwicklung verbringt. Wer sein Leben nicht im Vertrauen auf das von Gott Gegebene gestaltet, sondern in der Angst gefangen ist, der wird es im Ende verlieren.

Mit diesem Bild des ängstlichen Dieners will uns Jesus zeigen was die Lebensangst mit dem Menschen macht und er möchte uns von ängstlichen Lebenshaltungen befreien. Er will uns ermutigen, dass wir - so wie Gott es tut - uns zutrauen, unser Leben zu gestalten.

Wenn wir so unser Leben im Vertrauen auf einen guten Ausgang gestalten, dann dürfen wir uns auch an der Teilhabe am Freudenfest des Herrn erfreuen.