Pfarre

Krumpendorf

Alles wird bunt und prachtvoll

Liebe Krumpendorferinnen, liebe Krumpendorfer!

© Monika Berling, pfarrbriefservice.de
© Monika Berling, pfarrbriefservice.de

Rückschau…

Schon lange ist der Sommer vergangen, der uns nicht viel Ruhe verschafft hat. Keine reguläre Regierung führte unser Österreich, und es war ein Dauerwahlkampf angesagt, der uns in persönliche und institutionelle Abgründe geführt hat. Auch die Kirche blieb vor diesen Auflösungserscheinungen nicht verschont. Viele in Kärnten waren und sind es noch, schwer enttäuscht von der Performance der kirchlichen Verantwortungsträger in Österreich. Die Irritationen haben aber auch gezeigt, dass Kirche ganz wesentlich ein Geschehen vor Ort, in der Pfarrgemeinde ist — und dort durchaus positiv gelebt werden kann.

Blick nach vorne

Die Feier unseres Erntedankfestes hat uns gezeigt, dass die Ernte aller Religionen die Menschlichkeit ist. Die Samen, die uns für die Zukunft nähren, die Früchte, die uns weiterleben lassen, sind nicht Hass, Korruption und Ausbeutung sondern das GUTE in uns Menschen. Wenn alle Menschen guten Willens zusammenarbeiten, dann müsste eine Kurskorrektur möglich sein, die sowohl unsere ökologische als auch unsere spirituelle Zukunft lebenswert macht. Das wird nur möglich sein, wenn wir sowohl in der Kirche wie auch im privaten Konsumleben ein paar „alte Zöpfe“ abschneiden, obwohl sie uns so gefallen, und wir uns daran gewöhnt haben. Dafür brauchen wir eine persönliche wie auch eine gesellschaftspolitische Anstrengung und Verantwortliche, die Visionen und Mut haben.

Welt im Wandel

Alles ist in Veränderung! Nichts kann auf Dauer so bleiben, wie es ist. Sowohl in der Kirche als auch in unseren anderen Lebensrealitäten ist ein Wandel im Gange. Langsam aber doch beginnt sich etwas zu bewegen. Papst Franz ist einer der großen Katalysatoren, die ein Umdenken einleiten. Er will eine Kirche, die sich anhand der Fragen unserer Zeit neu findet, die keine Angst vor anderen Religionen und Weltanschauungen hat und die bereit ist, den Prunk und den Klerikalismus aufzugeben. Aber auch die Gesellschaft ist in Bewegung geraten. Sie ist bunter geworden durch Menschen aus aller Welt. Wer pflegt die Alten? Wer behandelt uns in den Krankenhäusern? Wer sind die Pfarrer in unserem Land, und wer erledigt viele von den wichtigen Hintergrundarbeiten? Auch unser Lebensstil ist im Wandel. Elektrifizierung der Mobilität, Kommunikation durch smarte Geräte und eine Natur, die sich nicht mehr beherrschen lässt.

Angstfrei werden

Jedes Jahr malt der Herbst eine bunte Welt. Wer dies noch niemals zuvor erlebt hat, könnte in diesem Moment Angst bekommen. Wir aber wissen, dass dies unser natürlicher Rhythmus ist, der uns in die weiße schöne Farblosigkeit des Winters führen wird. Zuvor aber erleben wir prachtvolle farbenreiche Schönheit. Diese Erfahrung nimmt uns die Ängste, damit wir die großen Herausforderungen, die uns bevorstehen, in Gottvertrauen meistern können.

Ihr Pfarrer Hans-Peter Premur