Pfarre

Karnburg

Pfarre Karnburg zu Besuch in der Herzogstadt St. Veit

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Getreu dieses Mottos machte sich die Pfarre Karnburg auf, um die Herzogstadt St. Veit an der Glan zu besuchen. Bei einer höchst interessanten und abwechslungsreichen Stadtführung konnte viel Wissenswertes und vor allem Neues über die einstige Herzog- und Landeshauptstadt in Erfahrung gebracht werden. Besondere Privilegien der Stadt führten damals zu einem unvergleichlichen Aufschwung, der sich noch heute in den Fassaden der Palais widerspiegelt. Auf die Zeitreise durch die Jahrhunderte wurden die Teilnehmer des Ausfluges von Ernst Bauer, einem profunden Kenner der Landes- und Kulturgeschichte, mitgenommen.

Unsere Stadtführung startete gleich mit einem der besten Beispiele für die prunkvolle Geschichte dieser Stadt: dem Rathaus von St. Veit, das für viele das schönste Rathaus von ganz Österreich ist. Im Kern gotisch wurde der Bau im 16. und 18. Jahrhundert verändert. 1754/55 erfolgte eine barocke Umgestaltung der Fassade durch Marx Josef Pittner mit Wellengiebel und reichem Stuckdekor mit Blumengirlanden an den Fensterverdachungen. Neben dieser wunderschönen Fassadengestaltung Pittners machen die Statue der Justitia, die Wasserspeier in Drachenform und das Oberlichtgitter des Portals mit dem heiligen Vitus das Rathaus in St. Veit zu einem einzigartigen Kulturjuwel. Noch beindruckender ist die Innengestaltung des Rathauses: Der dreigeschossige Arkadenhof mit toskanischen Säulen und reicher Sgraffitodekoration und die ebenfalls von Marx Josef Pittner herrlich stuckierte Decke des großen Saals im ersten Obergeschoss, in dem die Gemeinderatssitzungen stattfinden, sind eine Augenweide.

Nach dem Besuch des Rathauses ging es über den Hauptplatz weiter, von der traditionellen Pestsäule zum Schlüsselbrunnen mit seiner Bronzestatue, dem „Schlüsselbrunnbartele“, das zum Wahrzeichen der Stadt geworden ist. Bekannt ist der Schlüsselbrunnen zwar durch seine Brunnenfigur, aber das noch Bemerkenswertere ist die riesige Brunnenschale, die aus einem Marmorblock besteht und bereits in der Stadt Virunum vor 2.000 Jahren aufgestellt war. Von dort aus ging es zum Karner am Kirchplatz, zur Stadtparrkirche und zur Herzogburg.

Mit viel Liebe zum Detail und garniert mit amüsanten Anekdoten erklärte Ernst Bauer die Sehenswürdigkeiten. Mit seinen Stadtführungen möchte er die Augen öffnen für die Kunst- und Kulturschätze, die man als Einheimischer nur allzu leicht übersieht. Und das ist ihm auch dieses Mal wieder gelungen.

Nina Petauer