Pfarre

St. Paul an der Gail

Eine synodale Kirche

Die Ergebnispräsentation „Synodaler Weg“ am 2. Juni im Diözesanhaus in Klagenfurt war eine sehr gelungene und lebendige Veranstaltung. Sowohl als Einleitung, als auch zwischen den einzelnen Vorträgen konnten alle Teilnehmer aufgrund der eingeblendeten Liedtexte mitsingen.

Die Rückmeldungen zum Synodalen Weg erfolgten durch Gruppenberichte (z.B. die Berufsgemeinschaft der Pastoralassistenten, die Provisorische Frauenkommission, die junge Kirche, Schulklassen, Versammlung der Krankenhausseelsorger uvm.) sowie von Einzelpersonen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Diözesanhauses kamen darüber hinaus mit vielen Menschen bei der Familienmesse und bei Gesprächen am Lendkanal in den Dialog. Alle Ergebnisse wurden gelesen und Themenfeldern zugeordnet. Dieser Rohentwurf bildet nunmehr die Arbeitsunterlage für weitere pastorale Überlegungen und kann im Druck- und Kopiezentrum der Diözese bestellt werden.

Breiten Anklang fanden u.a. die Themen:

Glaubwürdigkeit: Kirche soll bescheiden und hilfsbereit sein, die Menschen mit offenen Armen aufnehmen, sie soll Wegweiser sein. Durch die Pandemie kam es zu einer Verstärkung der Unglaubwürdigkeit.

Offenheit: Kirche soll für alle Lebensweisen offen sein, keine Ausgrenzung, Anerkennung von geschiedenen Wiederverheirateten

Die Gestaltung der Gottesdienste, z.B. die Mitwirkung durch die Jugend, die Erwachsenen, musikalische Gestaltung, fröhliche Stimmung, frohe Botschaften, die Nähe des Priesters auch nach den Messen

Die Rolle der Frauen in der Kirche: Mehr Verantwortung, mehr Wertschätzung, weniger Klerikalismus

Die Kirche als Gebäude: Offene Kirchen, Orte der Ruhe, zum Innehalten und Beten

Missbrauch: Lückenlose Aufklärung, konsequentes Handeln gegenüber Missbrauch, Rechtsprechung durch externe Instanzen, keine Vertuschung

Interreligiöser Dialog: Dialog mit anderen Religionen fördern, gegenseitiger Respekt, friedvoller Dialog mit anderen Religionen

Mut machen die Aussagen, dass die Kirche sehr wichtig ist, sie gibt Trost, stärkt den Glauben der Menschen, ist ein Ort der Begegnung. Nicht erwünscht ist der oftmalige Priesterwechsel.

Zwei Maturantinnen des Stiftsgymnasiums Viktring setzen sich besonders für eine moderne und aufgeschlossene Kirche ein. Sie machen Lärm, sprechen mit den Jugendlichen, fordern mehr Frauenkompetenz, Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe und haben sich auch dazu bereit erklärt, zu Messen in anderen Pfarren zu kommen, um mit den Jugendlichen zu reden.

Bischof Marketz sagte in seiner Rede, dass er Papst Franziskus unendlich dankbar für den Impuls des Synodalen Weges ist. Er richtete einen großen ehrlichen Dank an die vielen Rückmeldungen und Botschaften und er dankte den Menschen für die Verbundenheit mit der Kirche. Die Gespräche haben bewegt und berührt. Mehr Aufmerksamkeit soll auch der Armut geschenkt werden. Die Gesellschaft befindet sich in einem Wandel und dazu müssen Lösungen gefunden werden. Es braucht Strukturen, denn der synodale Prozess hat uns sensibilisiert. Die Strukturen müssen geändert werden, Reformen sind notwendig, auch eine verstärkte Mitarbeit der Frauen in der Weltkirche. Es geht um das Evangelium, das Wort Gottes und nicht um die Kirche.

Anton Rosenzopf-Jank stellte abschließend das Team, welches die Synodale Kirchenentwicklung plant, gestaltet und begleitet namentlich vor.

Bei der darauf folgenden Agape kamen die Teilnehmer sehr gut ins Gespräch und wurden auch neue Kontakte geknüpft.

Das abschließende Taizé-Gebet in der Christkönigskirche, gestaltet durch die „jungeKirche“ gab jedem Besucher Ruhe und tiefen inneren Frieden.