Pfarre

St. Ulrich bei Feldkirchen

Wenn du in den Weinberg eines andern kommst

Weinlese am Kirchbichl in St. Ulrich

„Wenn du in den Weinberg eines andern kommst, darfst du so viel Trauben essen, wie du magst, bis du satt bist, nur darfst du nichts in ein Gefäß tun“ Dtn 23,25

Die St. Ulricher können sich auf das Buch Deuteronomium berufen, wenn sie beim Gang zur Kirche Trauben vom Weinberg am Kirchbichl pflücken. Heute ist die Zeit der Weinlese gekommen, deshalb werden Trauben auch in Gefäße gegeben.

In so gut wie allen Büchern der Bibel ist vom Wein die Rede, und die Liebe Israels dazu ist in beeindruckender Vielfalt an hunderten Stellen dokumentiert. Israel identifiziert sich sogar mit einem Weinstock: „Du hobst in Ägypten einen Weinstock aus, du hast Völker vertrieben, ihn aber eingepflanzt“ (Psalm 80 Vers 9).

Der Wein soll das Herz der Menschen erfreuen (Psalm 104,15), allerdings wird auch vor Missbrauch gewarnt: „Weh euch, die ihr schon früh am Morgen hinter dem Bier her seid und sitzen bleibt bis spät in die Nacht, wenn euch der Wein erhitzt“ (Jes 5,11). Daher gilt: consommez avec modération!

Jesus sagt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen“ (Joh 15,5). Bleiben wir mit ihm verbunden, damit wir nicht verdorren - selbst wenn wir die Frucht des Weinstocks in flüssiger Form genießen.