Gerade wenn man mit dem Leiden Jesu am Kreuzweg konfrontiert wird oder sich damit auseinandersetzen möchte, wird man sich seines eigenen Glücks bewusst. Man merkt einerseits, wie privilegiert das eigene Leben ist, im Vergleich zu so vielen anderen auf der Welt. Wir lernen, dankbar zu sein. Andererseits kann uns der Gedanke an die Schmerzen, die Jesus erleiden musste, auch Kraft und Zuversicht spenden, wenn wir uns verraten, ausgeliefert, verleugnet, verspottet, oder allein gelassen fühlen.

Diese Erfahrung haben Kinder der Pfarren Neuhaus und Schwabegg am Karfreitag gemacht. Gemeinsam mit FreundInnen und Familie sind durch den Ort gezogen und haben dabei gesungen, gebetet und an die letzten Tage und Momente im Leben Jesu gedacht. Dabei haben sie ihren Dank und ihre Fürbitten zu Papier gebracht, in einen Korb gelegt und auf ihrem Weg mitgenommen. Unterwegs haben sie mit Jesus gemeinsam das Brot gebrochen und Abendmahl gehalten. Sie haben die Last und Härte des Kreuzes symbolisch im Tragen von Steinen nachgefühlt. Sie haben in Stille das Kreuz am Friedhof betrachtet und an Jesu Tod gedacht.

Nachdem der Herr Pfarrer allen den Segen mit auf den Weg gegeben hatte, haben die Kinder zum Schluss noch ihre Bitten und Dankesworte ich die Kirche getragen. Wenn sich also am Karsamstag viele Pfarrangehörige zur Speisesegnung einfinden, wird unter vielen Körben voller Essen ein Korb voll Gebet stehen. 

PGR Judith Borstner