Außergewöhnliche Pilgerreise “ANS ENDE DER WELT”
Santiago de Compostela - Fatima - Lissabon
Auch heuer führte das Dekanat Bleiburg- Pliberk eine Dekanatswallfahrt durch. Wir danken der Pflegedirektorin des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Wien, Frau Dir. Mag. Therese Lutnik, MSc, MAS, DGKS, die ihre Wurzeln in der Pfarren Neuhaus- Suha hat, dass sie für die Pfarrhomepage diesen sehr persönlichen und informativen Bericht von der heurigen Dekanatswallfahrt geschrieben hat. Passend zur Ferien- und Urlaubszeit können wir mit ihr diesen besonderen Weg begehen.
In der Dekanatskleruskonferenz vom 12. Juni 2019 in der Pfarre Schwabegg- Žvabek wurde festgelegt, dass für das nächste Jahr Anfang Mai 2020 eine zweitägige Wallfahrt entweder nach Südtirol oder nach Kroatien für das Dekanat organisiert werden wird. Für das Jahr 2021 wird eine Dekanatswallfahrt ins Heilige Land nach Israel in den Schulsemesterferien ins Auge gefasst.
Prisrčna hvala gospe ravnateljici nege v redovni bolnišnici usmiljenih bratov na Dunaju, gospe mag. Theresi Lutnik, ki je nam napisala poročilo o dekanijski romarski poti v Santiago de Compostela in v Fatimo letos meseca maja. Zelo je povezana s suško faro, saj je bila tukaj doma in ima dobre zveze do sestre in brata, ki še tu stanujeta. Želimo Vam vsem prijetno počitniško branje.
Als mich meine Schwester Barbara erstmals darauf angesprochen hat, hat mich diese Pilgerreise nicht sehr gereizt. Ich bin doch eine Fußwallfahrerin, pilgere regelmäßig nach Mariazell und habe auch Santiago de Compostela fußpilgernd erreicht. Und außerdem: 50 Teilnehmer - in so einer großen Gruppe war ich noch nie unterwegs. Dass ich mich doch zur Teilnahme entschlossen habe, belegt dieser Bericht. Gleich vorweg - ich war begeistert und berührt.
Die 50-köpfige Pilgergruppe setzte sich aus Pfarrmitgliedern aus Bleiburg und St. Michael und uns Vieren (Hedi, Melanie, Barbara und Therese) aus der Pfarre Neuhaus zusammen. Von Beginn an war es eine homogene, ruhige, disziplinierte und achtsam auf einander schauende Gruppe, in der ich mich als Einzige nicht slowenisch Sprechende sehr, sehr wohl gefühlt habe.
Die Pilgerreise vom 15. 5. bis 21. 5. 2019 war zeitlich sehr eng geplant und bestens organisiert. Als Reiseleiter hat uns Herr Dr. Wolfgang Trachta mit seinen kompetenten Ausführungen bei allen unseren Besichtigungen und seinen Griechisch- und Lateinkenntnissen überzeugt. Bei verschiedenen Erklärungen konnten wir stolz zuschauen, wie unser Dechant mit einer Leichtigkeit und überraschend faszinierendem Detailwissen mit ihm parlierte.
Nach der Landung in Porto / Portugal haben wir auf dem Weg nach Pontevedra Halt in der wunderschönen Stadt Guimarães gemacht. Guimarães war die erste Hauptstadt des Landes, die Altstadt gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Sehr müde erreichten wir nach ca. 17 Stunden Pontevedra. Hier zeigten sich erstmals die Gelassenheit aller Pilger und der Humor unserer geistlichen Begleiter. Noch eine zusätzliche Stunde, bis der Bus durch die kleinen Gassen zu unserem Hotel zufahren konnte!
Am nächsten Tag fuhren wir nach Spanien - Ziel war Santiago de Compostela - Endpunkt des uralten Jakobsweges und unser erster Höhepunkt. Die Busfahrt startete mit einem geistlichen Impuls durch Pfarrer Thaler und gemeinsamem Gesang. Ich war überwältigt - ein Kärntner Gesangsverein! Die Vorbereitungsgruppe, welcher großer Dank und Anerkennung gebührt, hat ein Liederheft vorbereitet. So war es auch mir möglich, slowenisch mitzusingen. Diese morgendlichen und abendlichen geistlichen Impulse und das wunderschöne slowenische Singen begleiteten uns durch die ganze Reise und machten dadurch die Busfahrten angenehm.
Die berühmte Pilgerkathedrale in Santiago wird zurzeit für das große Jubiläum 2021 renoviert. So feierten wir die erste Pilgermesse mit schönen Marienliedern in einer Nebenkapelle. Am Nachmittag besuchten wir die alte Hafenstadt La Coruña, deren Wahrzeichen ein römischer Leuchtturm ist.
Der dritte Tag führte uns zurück nach Portugal in die Universitätsstadt Coimbra, wo wir die alte romanische Kathedrale „Se Velha“ besichtigten. Danach feierten wir den Gottesdienst in der Kathedrale „Colegio Nossa Senhora da Graca“. Am Abend erreichten wir Fatima, den zweiten Höhepunkt unserer Pilgerreise. Wir bezogen das Hotel Fatima, direkt im Heiligen Bezirk und in unmittelbarer Nähe der Basilika.
Fatima - ehemals ein kleines Dorf, 190 km von Lissabon entfernt, fast genau der geographische Mittelpunkt Portugals - ist heute einer der bedeutendsten Marienwallfahrtsorte. Trotz der jährlich vielen Millionen Besucher ist es eine ruhige Mariengedenkstätte, die eine besondere Atmosphäre ausstrahlt. Jeden Abend versammeln sich hunderte, teilweise tausende Pilger zur Lichterprozession - die Stimmung erzeugt Gänsehaut.
Am vierten Tag fuhren wir nach der ersten hl. Messe unserer Pilgergruppe in der Basilika, welche Dechant Ivan Olip und Pfarrer Slavko Thaler zelebrierten, nach Lissabon. Wir lernten die schönsten Plätze und Straßen kennen und besuchten die Geburtskirche des hl. Antonius von Padua „Igreja de Santo Antonio“. In Belem bewunderten wir das berühmte und imposante Hieronymus- Kloster, eines der schönsten Bauwerke Portugals. Ein besonderes portugiesisches Fest vor dem Kloster bereitete Vergnügen.
Am Sonntag - unserem fünften Tag - feierten wir am Gnadenort in Fatima einen festlichen Gottesdienst, in welchem Dechant Olip und Pfarrer Thaler konzelebrierten. Tausende Menschen aus vielen Ländern der Welt waren ebenso ergriffen und berührt von der Atmosphäre dieser „Heiligen Stätte“ wie wir.
Am sechsten Tag besuchten wir den zwei Kilometer entfernten Ort Aljustrel, den Geburtsort der drei Seherkinder Jacinta, Francisco und Lucia. Auf der Weiterfahrt erlebten wir das wunderschöne Kloster „Heilige Maria vom Siege“ in Bathala und ließen anschließend den Tag entspannt im kleinen Fischerort Nazare am Atlantik ausklingen.
Am letzten Tag feierten wir zum Abschluss als Gruppe frühmorgens einen Dankgottesdienst in der Erscheinungskapelle im Heiligen Bezirk.
Eine außergewöhnlich berührende Pilgerreise, mit unglaublich vielen netten Menschen und humorvollen geistlichen Begleitern, welche sich ganz normal in die Gruppe einfügten, ging mit dem Rückflug zu Ende. Danke an die Organisatoren und alle Mitpilger. Es war mir eine Freude, mit dabei sein zu dürfen.
Dir. Mag. Therese Lutnik
Pflegedirektorin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien