Pfarre / Fara

Bleiburg/Pliberk

Der Familienfasttag

Družinski postni dan

Der Familienfasttag, verbunden mit einer Haussammlung, hat in Bleiburg schon eine lange Tradition. Der heurige stand unter dem Titel: »Gemeinsam für eine faire Sorgearbeit“, die auch als „Care-Arbeit“ bezeichnet wird. Die Care-Arbeit bezieht sich auf alle bezahlten und unbezahlten geleisteten Tätigkeiten, bei denen Menschen für andere sorgen oder für die alltägliche Versorgung anderer Menschen zuständig sind. Sorgearbeit umfasst unzählige Tätigkeiten: die Pflege einer kranken Person, die Betreuung von Kindern, Beistand für Freund: Innen in schwierigen Situationen, Kochen, Putzen und vieles mehr. Viele, die in der Gesellschaft für andere Sorge tragen, sind durch geringe Einkommen, widrige Arbeitsbedingungen, Mehrfachbelastungen sowie emotionale Heraus- und Überforderungen überlastet. Das Problem ist strukturell: Sorgearbeit gilt als „privat“. Sie wird unsichtbar gemacht und verschwindet aus dem Bewusstsein. Care-Arbeit wird an die wirtschaftlichen Logiken „je schneller, umso besser“ angepasst und noch verschärft durch Kosteneinsparungen und die Kürzung von öffentlichen Leistungen. So stehen für die Care-Arbeit nicht mehr die erforderlichen finanziellen und zeitlichen Ressourcen zur Verfügung. Die Gesellschaft aber kann ohne diese “systemrelevanten“ Sorgetätigkeiten nicht bestehen. Wie bei vielen Krisen in unserer globalisierten Welt werden auch die Folgen der Care-Krise auf die Länder des globalen Südens abgewälzt. Für viele Frauen im Globalen Süden ist die Migration ein Ausweg, um ihren Kindern und Familien eine Perspektive zu bieten. Bei ihrem Aufbruch in fremde Länder verlassen sie ihre Familien, oft ihre eigenen Kinder, für die wiederum irgendwie gesorgt werden muss. So entstehen Sorgelücken. Unter prekären Arbeitsbedingungen wird die Grundlage für das Fortbestehen unseres gegenwärtigen Wirtschaftssystems geschaffen. Die Abwertung dieser Arbeit bleibt bestehen und wird meistens auf dem Rücken der Frauen ausgetragen. Beim Projekt für eine „faire Care-Arbeit“ geht es um die Auf-wertung von „Sorgearbeiten“ und für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Betroffenen. Im heurigen Jahr unterstützt die Aktion das Mindanao Migrants Center auf den Philippinen. 2,3 Millionen philippinische Frauen, die sogenannten „Overseas Filipino Workers“ arbeiten im Ausland. Täglich verlassen ca. 5.000 Menschen die Philippinen, um ihre Familien zuhause finanziell zu unterstützen. Sie flüchten oft aufgrund von Naturkatastrophen oder Gewalterfahrungen innerhalb der Familie und landen häufig in prekären Arbeitssituationen im Ausland. 54% davon sind Frauen, die zum größten Teil als Haushaltshilfe oder im Pflegedienst arbeiten. Für viele Frauen ist die Migration der einzige Ausweg, um ihren Familien eine Perspektive zu bieten. Deshalb stand der heurige Familienfasttag ganz im Zeichen dieses Landes. Über Vermittlung von Sonja Goltnik und der Kath. Frauenbewegung konnten wir am Sonntag, dem 5. März, philippinische Frauen in unserer Pfarre beim gemeinsamen Gottesdienst begrüßen, der von Dechant Ivan Olip mit Assistenz von Diakon Sašo Popijal zelebriert wurde. Die Frauen der KFB und die Firmlinge waren in die Gestaltung der Hl. Messe mit dem Bußritus und den Fürbitten eingebunden. In der Dialogpredigt in Form eines Interviews in englischer Sprache mit Glorie vi G. Seno vom Mindanao Migrants Center mit Übersetzerin Luisa Masznitz, Diözesan-referentin Monika Tuscher und Frančiška Trpin- Jelovčan wurde die schwere Situation der philippinischen Frauen aufgezeigt. Zur Gabenbereitung brachten die Frauen symbolisch ihre Arbeit (Altartuch), ihre Spiritualität (Kerze), ihre Hoffnungen (Blume), ihre Enttäuschungen und Tränen (Wasserschale) und ihre Liebe (Herz) zum Altar. Der harmonische zweisprachige Gottesdienst wurde vom gemeinsamen Kirchenchor und Orgelbegleitung von Špela-Mastek Mori musikalisch umrahmt. Nach der Hl. Messe luden die Frauen der KFB zur selbstgemachten Fastensuppe und Brot vor der Kirche. Man konnte auch „Suppe im Glas“ mit nach Hause nehmen. Es war trotz Kälte ein gelungenes Fest und eine schöne Begegnung im geschwisterlichen Gespräch. Allen Verantwortlichen für die Organisation und die Durchführung dieser Begegnung gilt ein herzlicher Dank.

Mag. Madeleine Miklin (Text und Fotos)

Družinski postni dan z vsakoletno hišno nabirko ima v Pliberku že dolgo tradicijo. Letos je nabirka namenjena predvsem ženam na Filipnih, od koder je prišla na pobudo Sonje Goltnik in ženskega gibanja zastopnica tudi k nam. Pri skupni maši, ki jo je daroval dekan Ivan Olip ob asistenci diakona Saša Popijala, so predstavili projekt in obrazložili težek položaj žena na Filipinih. Letošnja akcija družinskega postnega dne hoče zboljšati in bolj ovrednotiti njihovo delo in zboljšati delovne pogoje. Na Filipinih je velika delovna emigracija. 2,3 milijonov Filipink dela v tujini, vsak dan zapusti okoli 5000 ljudi Filipine, da bi tako s svojim zaslužkom pomagali preživeti svoje družine doma. V tujini delajo pogosto pod nečloveškimi pogoji. Večina teh so ženske. Doma pa otroci trpijo pod tem in odraščajo brez mater in materinske ljubezni in topline. Posledica so manjkajoča družinska gnezda, kriminalnost, nasilje, manjkajoča šolska izobrazba in otroci prepuščeni cesti. Mašo so sooblikovali tudi birmanci s spokornim bogoslužjem in priprošnjami ter žene ženskega gibanja, ki so za darovanje prinesle simbolično k oltarju svoje vsakdanje delo (oltarni prt), svojo duhovnost (sveča), svoje upanje (roža), svoja razočaranja in pretočene solze (skleda vode) in svojo ljubezen (srce). Dvojezično bogoslužje je glasbeno in pevsko sooblikoval skupni cerkveni zbor ob orgelski spremljavi Špele Mastek-Mori. Po maši pa so žene navzoče občinstvo še vabile na postno juho in kruh pred cerkvijo. Vsem,ki so omogočili in pripravili to lepo srečanje, velja iskrena zahvala.

Mag. Sašo Popijal