Organisation

Referat Beziehung, Ehe und Familie

Wie gut, dass es die PFARRE gibt - und die FAMILIEN in ihr

Neue Handreichung für Pastorale Dienste für Ehen und Familien in der Pfarre

 (© Foto: PGR-Logo u r.e.)
(© Foto: PGR-Logo u r.e.)

Was bewegt die Menschen?

Wenn wir darauf achten, was ziemlich alle Frauen und Männer beschäftigt, dann sind es vor allem zwei Lebensbereiche: 

1) die Sorgen und Fragen im beruflichen Leben - und wie sehr der Beruf mit den Anforderungen und Stresssituationen, mit den Ängsten um den Arbeitsplatz, Möglichkeiten des Vorankommens usw. das Leben der meisten bestimmt und auch bedrängt

und  2) das Leben in den Beziehungen der Ehe / Partnerschaft und in der Familie. (siehe "Sozialwort" Kapitel 3)

Es darf ernsthaft gefragt werden, wie sehr wir in der Kirche, in der Pfarre und in der Seelsorge, in den kirchlichen Aktivitäten etc. in diesen Lebensbereichen "Mit Jesus Christus den Menschen nahe sind"?

Wie viel Aufmerksamkeit, Energie und Planung gehen in einer Pfarre für die Anliegen der Ehe und Familien auf?

Pastorale Dienste an den  Familien

Die kirchlichen Gemeinden, die Pfarren mit ihren Seelsorger/innen und Mitarbeiter/innen sind herausgefordert. Sehen - urteilen - handeln - feiern.

Zunächst gilt es, genau hinzuschauen, welche Familien in der Pfarre leben. Welche Lebenssituationen werden wahrgenommen.

Dann überlegen, was kann hilfreich sein? Die Ehen und Familien wertschätzen, unterstützen und fördern. Nicht erst in Krisen und Schwierigkeiten, sondern für den ganz normalen Alltag bestärken und fördern. Konkrete Hilfen anbieten und zur gegenseitigen Hilfe ermutigen.

Dem Feiern in den Familien und mit den Familien viel Raum geben - in Festen, im liturgischen Feiern usw.

Was leicht getan werden könnte

Als ein Mindesprogramm, das für jede Pfarre empfohlen wird, hat sich in manchen Gemeinden bereits bewährt:

  • einmal im Jahr einen Gottesdienst für die Familien
  • einmal im Jahr eine Bildungsveranstaltung zu einem Thema aus dem Ehe- oder Familienleben
  • einmal im Jahr ein Fest für die Familien und Kinder

Diese Schritte ergeben sich nicht von selbst. Am besten werden Frauen und Männer zur Mitarbeit eingeladen, die in irgendeiner Weise "Betroffene" sind, etwa Eltern mit kleinen Kindern, mit Kindern im Volksschulalter, Anregungen für Alleinerziehende durch Alleinerziehende usw.

Eine Mutter oder/und ein Vater, am besten miteinander könnten eine koordinierende Aufgabe übernehmen und als "Kontaktperson" darauf achten, was Anliegen und Bedürfnisse von Ehen und Familien sind und wie diesen entsprochen werden kann. Siehe Folder zu "Kirche wächst aus den Häusern"

Sich am Evangelium orientieren

Auffallend scheint mir, wie Jesus mit 30 Jahren an die Öffentlichkeit tritt und bis dahin von seinem Leben und Tun nichts berichtet wird. Dreißig Jahre lebte Jesus den ganz normalen Alltag einer jüdischen Familie! Er wuchs als Kind heran, lernte gehen, sprechen, spielen - und auf der Schoß von Vater oder Mutter beten; später erlernte er ein Handwerk, als "Sohn des Zimmermanns". Er betete regelmäßig und täglich, wie in einer jüdischen Familie gebetet wurde. Am Sabbat ging er in die Synagoge und betete mit der Gemeinde.

Wie Jesus im Alltag gelebt und sich verhalten hat, können wir indirekt aus den Evangelien entnehmen. Es geschah in aller Alltäglichkeit im Horizont vom "Kommen der Königsherrschaft Gottes" - "das Reich Gottes ist nahe gekommen", wie es im Auftakt des Markus-Evangeliums ausgedrückt ist.

Im Tun und Reden Jesu sind die ethischen Richtlinien für das Verhalten zu erkennen, wie er in der Familie mit Maria und Josef gelebt hat und wie damit die Heiligen Familie Vorbild für uns ist.

Ich denke als erstes an "die Goldene Regel":  Was du nicht willst, dass man dir tut, das füge auch keinem anderen zu; oder positiv: Wie und was du willst, dass man dir tut, so sei du zu den anderen! Wie friedvoll und erfreulich wäre das Zusammenleben und der Umgang in einer Familie, in der die goldene Regel beachtet und gelebt würde!

Die Gebote und Hinweise auf die Liebe zu den Nächsten; der achtsame, wertschätzende Umgang wie Jesus ihn praktiziert hat; das Gespür und das Mitleid mit den Kleinen, Schwachen, Kranken, am Rande Stehenden, im Selbstwert sehr Angeschlagenen; die Bereitschaft, einander in Schwierigkeiten und im Leid beizustehen; vor allem auch die Bereitschaft zur Versöhnung und gelebten Barmherzigkeit.

Die als christliche Familien miteinander leben wollen, blicken auf das Verhalten Jesu und orientieren sich am Evangelium Jesu.

Informationen und Anregungen

Siehe Internet: Ehe- und Familienpastoral

Weitere Informationen erhalten Sie bei den diözesanen Stellen, die für Familien, Ehen und Partnerschaft engagiert sind: