Organisation

Caritas Kärnten

Mit einem kühlen Kopf durch die Krise

Ab 23. März gibt es längere Beratungszeiten der Lebens-, Familien- Sucht- und Männerberatung der Caritas Kärnten und eine zentrale Telefonnummer – 0463/50 06 67 – für alle hilfesuchenden Menschen im Land.

Ab kommenden Montag gibt es längere Beratungszeiten der Lebens-, Familien- Sucht- und Männerberatung der Caritas Kärnten und eine zentrale Telefonnummer – 0463/50 06 67 – für alle hilfesuchenden Menschen im Land. Die Beratung findet jetzt ausschließlich telefonisch statt. Expertin Ursula Luschnig gibt in diesem Bericht Tipps für das Leben in Corona-Zeiten.
Das Coronavirus sorgt auch in Kärnten für einschneidende Maßnahmen und einen Ausnahmezustand. Viele Menschen sorgen oder ängstigen sich, brauchen Rat und Unterstützung: Die Caritas Kärnten reagiert darauf mit verlängerten Beratungszeiten ab kommenden Montag. Es gibt keine persönlichen Kontakte mehr. Die Beratung erfolgt am Telefon. „Unsere Lebens-, Familien- und Suchtberater*innen sowie unsere Männerberater stehen ab 23. März hilfesuchenden Menschen aus ganz Kärnten von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 18 Uhr über die zentrale Klagenfurter Telefonnummer 0463/50 06 67 mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Ursula Luschnig als Bereichsleiterin für Menschen in Krisen bei der Caritas Kärnten.

„Mit der Familie Regeln für Ausnahmesituation vereinbaren“: Ursula Luschnig ist mit ihren Kolleg*innen telefonisch für Hilfesuchende da. (Foto: Daniel Gollner/ Caritas Kärnten)
„Mit der Familie Regeln für Ausnahmesituation vereinbaren“: Ursula Luschnig ist mit ihren Kolleg*innen telefonisch für Hilfesuchende da. (Foto: Daniel Gollner/ Caritas Kärnten)

Positiv denken und Ängste benennen

Luschnig weiß aus Telefonaten mit Klientinnen und Klienten, dass „viele Menschen infolge der Krise bereits die Kündigung erhalten haben, was die schwierige Situation noch verschärft“. Psychosoziale und psychotherapeutische Fachkräfte der Caritas stehen den Betroffenen am Telefon einfühlsam, (er-)klärend, ermutigend und beruhigend zur Seite. Viele Menschen machen sich zurzeit Sorgen um die Zukunft. Die Krise macht ihnen Angst. Luschnig empfiehlt als diplomierte Ehe-, Familien- und Lebensberaterin sowie Psychotherapeutin betroffenen Menschen, sich über das aktuelle Geschehen bei vertrauenswürdigen Quellen zu informieren: „Zu verstehen, was gerade warum passiert, kann sehr beruhigend sein.“ Wichtig sei es, in dieser Zeit positiv zu denken und sich immer wieder bewusst zu machen, dass diese Krise vorübergehen werde. „Die von der Regierung getroffenen Maßnahmen dienen zu unserem Schutz.“ Zudem solle man etwaige Ängste benennen und sich sagen: „Wenngleich diese Situation sehr schwierig ist, ich schaffe das. Ich kann das. Ich habe die Kraft!“

Das richtige Verhalten bei Streit

Das Gebot der Stunde, zu Hause zu bleiben, birgt das Potenzial für Streitigkeiten. Was tun, wenn es Zank gibt? Luschnig glaubt, dass der nicht ganz zu verhindern ist, „dass wir aber auch viel für ein gutes Zusammenleben tun können“. Sinnvoll sei es, wenn Familien sich vorab zusammensetzen und gewisse Regeln für diese Ausnahmesituation vereinbaren können – wie eine Tagesstruktur für jedes Familienmitglied mit Lern-, Frei- und Ruhezeiten. Es gehe nicht um Perfektion, sondern darum, halbwegs gut durch diese Krise zu kommen. Hilfreich sei auch, einen täglichen Familienkrisenstab einzurichten, um jedem Familienmitglied die Möglichkeit zu geben, über seine Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen. „So ist es möglich, rechtzeitig verstärkte Wut, Angst und Ärger zu erkennen und gegenzusteuern. Kommt es zu Auseinandersetzungen, ist es sinnvoll, vorerst aus einer sich hochschaukelnden Begegnung herauszugehen, sich Raum zu geben, sich in sein Zimmer zurückzuziehen, bis die großen Emotionen abgekühlt sind“, so die Expertin. Dann gelte es, das Bedürfnis hinter dem Streit zu entdecken. „Damit Streitigkeiten nicht eskalieren, können Eltern beispielsweise, mit etwas Voraussicht, den gesunden Abstand zwischen sich und den Kindern, etwas steuern.“

Für Hilfesuchende da

Menschen in seelischen Notlagen erreichen die Familien- und Lebensberatung ab kommenden Montag von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 18 Uhr über die Telefonnummer 0463/50 06 67. Hilfesuchende können auch mit der jeweiligen Beratungsstelle per Mail Kontakt aufnehmen: beratungsstelle-klagenfurt@caritas-kaernten.at; beratungsstelle-villach@caritas-kaernten.at; beratungsstelle-spittal@caritas-kaernten.at; beratungsstelle-stveit@caritas-kaernten.at; beratungsstelle-wolfsberg@caritas-kaernten.at; suchtberatung-klagenfurt@caritas-kaernten.at; maennerberatung@caritas-kaernten.at. Darüber hinaus können hilfesuchende Menschen zu jeder Zeit anrufen und eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Die BeraterInnen rufen so bald als möglich zurück. Außerdem sind die Mitarbeiter*innen der TelefonSeelsorge unter der kostenfreien Nummer 142 rund um die Uhr erreichbar! Es gibt auch eine E-Mail- oder Chatberatung unter onlineberatung-telefonseelsorge.at.