Organisation

Caritas Kärnten

Caritas entwickelt grenzüberschreitend neue Ansätze für Arbeitsmarktprojekte

Gegenseitiges Lernen in Kärnten, Steiermark und Slowenien

In einer ersten gemeinsamen Zusammenarbeit haben die Caritasorganisationen der Diözesen Gurk-Klagenfurt, Graz-Seckau und Slowenien am Donnerstag das arbeitsmarktpolitische Projekt INVOLVED vorgestellt. Das von der EU unterstützte Projekt zur sozialen Integration arbeitsmarktferner und ausgrenzungsgefährdeter Menschen setzt auf ehrenamtliches Engagement und neue Formen der Beschäftigung und verbindet die unterschiedlichen Erfahrungen in den beteiligten Diözesen. Ziel des Projekts INVOLVED ist es, Menschen, die derzeit nicht am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen, über innovative Beschäftigungsformen wieder soziale Teilhabe zu ermöglichen.

Steiermark, Kärnten und Slowenien gemeinsam innovativ: Die Caritas verbindet die unterschiedlichen Erfahrungen aus den Projekten in den beteiligten Ländern und Regionen zu neuen Ansätzen (Foto: Caritas)
Steiermark, Kärnten und Slowenien gemeinsam innovativ: Die Caritas verbindet die unterschiedlichen Erfahrungen aus den Projekten in den beteiligten Ländern und Regionen zu neuen Ansätzen (Foto: Caritas)

Der steirische Caritasdirektor Herbert Beiglböck verwies zunächst auf die gemeinsamen Erfahrungen in der Corona-Krise: „Die letzten Monate haben uns sehr drastisch vor Augen geführt, wie schnell aus vermeintlich sicheren Arbeitsplätzen Arbeitslosigkeit werden kann, selbst bei gut qualifizierten Menschen. Solche Krisenzeiten zeigen, wie fragil Säulen der Gesellschaft werden können, die gemeinhin ein stabiles gesellschaftliches Zusammenleben garantieren: Gesundheit, Arbeit, soziale Teilhabe.“

Gegen Isolation und Ausgrenzung

„Das Projekt INVOLVED entwickelt ein Gegenmittel gegen das durch Arbeitslosigkeit „halbierte Leben“, gegen soziale Isolation und Ausgrenzung“, ergänzte Kärntens Caritasdirektor Ernst Sandriesser: „Der Austausch von Erfahrungen und Erfolgsmodellen, seien es Projekte der Freiwilligenarbeit in Slowenien oder die langjährige praktische Erfahrung im Bereich niederschwelliger Beschäftigungsmaßnahmen in der Steiermark, ermöglicht die qualitätsvolle Weiterentwicklung der Angebote in der eigenen Region sowie die gemeinsame Entwicklung neuer innovativer Maßnahmen“.

Gute Erfahrungen mit Freiwilliger Tätigkeit in Slowenien

Božidar Bračun, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Maribor, verwies auf die Erfahrungen der Caritas-Organisationen unter unterschiedlichen politischen Rahmenbedingungen in den Ländern. In Slowenien gebe es keinen zweiten Arbeitsmarkt in Form befristeter Arbeitsverhältnisse oder von Beschäftigungsprojekte. Die Caritas habe dort jedoch mit freiwilliger Tätigkeit gute Ergebnisse erzielt: „Unsere Erfahrung zeigt, dass Menschen durch Freiwilligenarbeit allmählich ein Zugehörigkeitsgefühl bekommen, neue Menschen kennenlernen, Freude an einer bestimmten Art von Arbeit gewinnen, Arbeitsgewohnheiten schaffen und das Gefühl entwickeln, mit seiner Arbeit wichtig zu sein. So können Menschen persönlich wachsen.“

Ziel: Programme auf EU-Ebene

INVOLVED biete aber auch die Chance, über eine Veränderung der Rahmenbedingungen nachzudenken oder aus der guten Praxis bei Partnerorganisationen zu lernen, so die Direktoren. Beiglböck betonte: „Über die regionalen Netzwerke hinaus ist es wichtig, auf EU-Ebene entsprechende Programme zu entwickeln.“ Die FH Kärnten erstellte eine Studie zu den bestehenden Projekten und erhob dabei die Bedürfnisse der betroffenen Menschen sowie die jeweiligen Rahmenbedingungen. Auf Grundlage der Erhebung sollen künftig Beschäftigungsmöglichkeiten gemeinsam innovativ und qualitätsvoll weiterentwickelt werden.

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Die Pressekonferenz wurde auch per Zoom übertragen und aufgezeichnet. Dokumente sind ab sofort unter diesem Link einzusehen, die Aufzeichnung ist unter dem selben Link ab etwa 14.30 Uhr abrufbar: https://wolke.caritas-steiermark.at/index.php/s/E2nM7fDgjfGaSSB