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jungeKirche Kärnten

Eine Woche Taizé - Und das daheim in Kärnten

Von Taizé nach Dobrla vas

Taize in Kärnten (Foto: Katholische Jugend Kärnten)
Taize in Kärnten (Foto: Katholische Jugend Kärnten)

Da heuer schweren Herzens die jährliche Taizè-Fahrt der Katholischen Jugend Kärnten abgesagt werden musste, jedoch einige Personen das „Taizé-Feeling“ nicht vermissen wollten, wandte sich eine Gruppe motiverter junger Erwachsener an Diözesanjugendseelsorger Jakob Mokoru mit der der Bitte, eine „Taizé-Woche“ in Kärnten organisieren zu dürfen.

Als begeisterter „Taizéler“ war er von dieser Idee sofort überzeugt und holte sich Pfarrer Gerhard Simonitti, der seit fast drei Jahrzehnten nach Taizé fährt und die Villacher Regionaljugendleiterin Carina Wetternig, die selbst sechs Monate als „Permanent“ (freiwillige Mitarbeiterin) in Taizé verbracht hat ins Boot.

Die Quartiersuche ging relativ schnell: Stefan Sienčnik vom „Campus Adfontes“ in Eberndorf/Dobrla vas entpuppte sich ebenfalls als großer Taizé-Freund und so stand sehr schnell das 2 ha große Gelände in Unterkärnten als coronazeittauglicher (weil ausreichend großer) Austragungsort fest.

Nach intensiven Planungswochen, in welchen die originalen Rezepte der Mahlzeiten und die Texte der heurigen Bibeleinführungen aus Taizé organisiert, viele kleinere und größere Probleme aus dem Weg geschafft und die Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf Corona immer wieder geändert wurden, war es am 12. Juli endlich soweit und die Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsenen im Alter zwischen 14 und 35 Jahren fand sich am Campus AdFontes ein.

Strukturierte Zeit

Bischof Josef zu Gast bei Taize in Kärnten
Bischof Josef zu Gast bei Taize in Kärnten

Der Tagesablauf strukturierte sich genauso wie in Taizé: Um 7.30 Uhr startete der Tag mit einer hl. Messe, gefolgt vom Morgengebet um 8.15 Uhr. Danach gab es typisches Taizé-Frühstück mit frischem Weißbrot, Butter, Schokolade und Tee oder Kakao. Um 10.00 Uhr ging es zur Bibeleinführung, gehalten vom Klagenfurter Stadthauptpfarrer Gerhard Simonitti, wo immer auch kurze Impulse für die anschließenden Kleingruppengespräche gegeben wurden. Um 12.20 Uhr versammelten sich wieder alle zum Mittagsgebet und anschließend zum Mittagessen.
Der Nachmittag war meist sehr entspannt mit genügend Zeit für sich und für intensive Gespräche. Die Kleingruppen trafen sich, um weitere Fragen zu einer Bibelstelle und ihrem Leben zu besprechen, bevor es um 17.00 Uhr Tee und Kekse gab. Wichtig hierbei war, dass der Tee möglichst genau so schmeckt wie in Taizé, wofür Carina sich durch mehrere Teegranulate und Zubereitungsmethoden durchprobieren musste. Um 17.30 Uhr durften wir täglich verschiedene Vortragende zu Workshops begrüßen. Mit dabei waren: Bischof Josef Marketz, Anneliese Michael von der Dreikönigaktion, sowie Sr. Christina Blätterbinder SSPS und P. Saverius Susanto SVD von den Steyler Missionaren, die in ihren Workshops ein breites Bild von Berufung, Schöpfungsverantwortung und dem Leben der Weltkirche zeichneten. Um 19.00 Uhr gab es Abendessen und der Tag wurde mit dem Abendgebet um 20.30 abgeschlossen.

Obwohl das Wetter nicht immer so mitgespielt hat, wie wir es uns erhofften, ließen sich die TeilnehmerInnen die gute Laune nicht nehmen und wuchsen in der Woche zu einer familiären Gruppe zusammen.

Natürlich geben wir die Hoffnung nicht auf, im nächsten Sommer wieder nach Taizé fahren zu können, trotzdem kann man durch die Rezensionen der TeilnehmerInnen sagen, dass wir ein Stückchen Taizé nach Kärnten holen konnten.

Zum Schluss lassen wir einige der TeilnehmerInnen noch selbst zu Wort kommen:

Taizé in Kärnten/ Koroška ist/ war für mich ...

» ... eine wunderbare Möglichkeit, den Geist von Taizé auch zu Hause und trotz Corona erleben zu können.« (Agnes, 26)

»... ein Neuanfang.« (Johannes, 29)

» ... Gemeinschaft, Freundschaft, Freude, Jesus, Spaß.« (Magdalena, 15)

»... eine wundervolle Woche mit vielen neuen Erfahrungen und dem Gefühl von Gemeinschaft.« (Miriam, 14)

»... eine tolle Reise, ein tolles Erlebnis mit wunderbaren Menschen. Kaum zu glauben, wie schnell die Tage hier vergangen sind. Von einer anfangs wild durchgemischten Menschengruppe entwickelten wir uns zu einer Gemeinschaft, die jede*n mit offenen Armen begrüßt hat. In dieser Woche bin ich auch trotz der lebendigen Gruppe zum Nachdenken gekommen, wofür ich meist im Alltag keine Zeit finde. Wenn dieser Ort bereits Gefühle von Zusammenhalt, Stärke, Mut und Akzeptanz in mir auslöst, dann freue ich mich schon sehr auf Taizé in Frakreich.« (Martina, 26)

Text: Carina Wetternig/Jakob Mokoru