In Memoriam an Karin Rosin
Freundin und Wegbegleiterin
Üblicherweise trennt der Tod Menschen. Uns hat das Thema Tod und Trauer zusammen geführt. Sternenkinder und deren Eltern waren unser gemeinsames Anliegen. Deine Güte und dein besonderer Blick auf das Leben haben dich immer wieder über deine Grenzen wachsen lassen.
FotografInnen portraitieren üblicherweise Menschen in besonders erfreulichen Lebenssituationen. Du hast dich in deinem Ehrenamt fotografisch Themen gestellt, die selten bis kaum die Beachtung von FotografInnen gefunden haben: Erinnerungsbilder von toten Babys, Portraits von Obdachlosen, Familienportraits von geflüchteten Menschen. Dein Blick durch die Linse des Fotoapparates hat vielen Menschen geholfen eine andere Perspektive auf ihre Erlebnisse zu finden.
In Kärnten warst du die Erste, die ehrenamtlich als Fotografin Sternenkinder fotografiert und trauernden Eltern eine letzte, mit viel Empathie gestaltete Erinnerung an ihr Kind geschenkt hat. Du hast dich der Organisation http://www.dein-sternenkind.eu/ als erste Fotografin in Kärnten angeschlossen und bist damit in ständiger Rufbereitschaft für trauernde Eltern gewesen. Du hast dich nicht vor den Emotionen in den Kreiszimmern gefürchtet, selbst aufbrausendes Personal am Krankenhausempfang hat dich nicht abhalten können, mit viel Verständnis hast du Brücken gebaut. Mit jeder deiner besonderen Fotografien gabst du der Gesellschaft ein bildgewordenes Stück Menschlichkeit und Mitgefühl.
Ich blicke zurück auf gemeinsame Vorträge, um Herzen von Klinikpersonal und anderen FotografInnen zu öffnen, auf gemeinsame Einsätze bei trauernden Familien, auf geniales Teamwork in äußerst herausfordernden Situationen, auf kritische Reflexionsgespräche. Danke dafür.
Ich bin dafür, dass man sich zu Lebzeiten immer bei den Menschen bedankt, aber so sei ein letztes DANKE dennoch gestattet.
Karin ich werde dich nie vergessen. Danke für alles. Ruhe in Frieden. Viel Kraft und Zusammenhalt den Hinterbliebenen.
Anita Ogris im Namen der Plattform „Verwaiste Eltern“