Organisation

Region Lavanttal

Ostern im Kloster

Einkehrtage für junge Erwachsene im Stift St. Paul

Nächtliches Gebet in der Rabensteinerkapelle des Stifts St. Paul (© Foto: KJ Lavanttal)
Nächtliches Gebet in der Rabensteinerkapelle des Stifts St. Paul (© Foto: KJ Lavanttal)

Alle Fremden, die kommen, sollen aufgenommen werden wie Christus; denn er
wird sagen: "Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen."

Die Aufnahme von Gästen ist ein wichtiges Element benediktinischer Spiritualität, der auch ein eigenes Kapitel der Regel des hl. Benedikt gewidmet ist. Gleich sieben Gäste - fünf junge Erwachsene und als Begleiter Pastoralassistent Martin Rainer und Regionaljugendleiter Jakob M. Mokoru - durften während der drei großen österlichen Tage von Gründonnerstag bis zur Osternacht erleben, dass die benediktinische Gastfreundschaft im Stift St. Paul im Lavanttal nicht nur ein Lippenbekenntnis darstellt.

Einkehr im Stift St. Paul

Bei den Einkehrtagen im Stift St. Paul durften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Leben und am Tagesrhythmus der Mönchsgemeinschaft in St. Paul um Stiftsadministrator P. Maximilian Krenn OSB und Stiftsdekan P. Marian Kollmann OSB teilnehmen. Sie versammelten sich mit ihnen zur benediktinischen Tagzeitenliturgie in der Chorkapelle, teilten mit ihnen den Tisch bei den Mahlzeiten, halfen bei den Vorbereitungen für die liturgischen Feiern in der Stiftskirche, tauschten sich mit ihnen im Gespräch aus und feierten die großen Gottesdienste der drei österlichen Tage mit ihnen. Dazwischen gab es noch Impulse durch das Team der Katholischen Jugend, sowie Zeit für Einkehr und Stille.

Gegenseitige Bereicherung

Es war wunderschön, erleben zu dürfen, dass beide Gruppen - die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sowie der Konvent - mit offenem Herzen aufeinander zugingen und sich gegenseitig bereicherten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernten den großen Schatz benediktinischer Lebensweise, sowie die große Kraft der uralten Gottesdienste der österlichen Tage kennen und in ihr eigenes Glaubensleben zu integrieren. Die St. Pauler Mönche erlebten, wie sehr die Gäste ihre Art zu leben und zu beten schätzten und erfuhren dadurch vielleicht auch Bestärkung für das, was für sie zum Alltag gehört.

Eindrücklich waren für mich vor allem die nächtlichen Gebete. Als am Karfreitag nach der Trauermette des Konvents die "Klagelieder Jeremias" quasi nahtlos (und ohne, dass ein Bruch erkenntlich geworden wäre) in Taizégebet und Worshipsongs übergingen merkte man, dass hier etwas ganz besonderes geschah. Benjamin, mit 17 Jahren der jüngste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, brachte es schließlich am Karsamstag auf den Punkt:

Ich habe hier zum ersten Mal wirklich gemerkt, wie sehr die Zeit zwischen Gründonnerstag und Ostern eine Einheit ist. Daheim geht man in den Gottesdienst und dann wieder heim. Hier ging wirklich das eine in das andere über...

Natürlicher Höhepunkt der Einkehrtage war die Mitfeier der so beeindruckenden und stimmigen St. Pauler Osternacht, die mit einer gemeinsamen Osterjause mit den Patres und Fratres, sowie MitarbeiterInnen der Pfarre gemütlich ausklang.

Unser großer Dank gilt der Gemeinschaft der St. Pauler Benediktiner für die Aufnahme, die Herzlichkeit und die geistliche Begleitung und Bestärkung während dieser intensiven Zeit. Ich denke und hoffe, dass diese Einkehrtage nicht die letzten dieser Art im Stift St. Paul darstellen werden.

Jakob M. Mokoru, Regionaljugendleiter KJ Lavanttal