WOZU (noch) beten ?!?

... denn es ist auf Erden gefährlich, vor Gott die Wahrheit zu sagen...

Prophetischer Einspruch zur Zeit


Im Jahre 1936 – bald sind es 80 Jahre her – fand Reinhold SCHNEIDER [1903 – 1958] in seinem zeitlos aktuellen Sonett „Allein den Betern kann es noch gelingen“ Worte, um Menschen in dürftiger Zeit und Zeit der Finsternis aufzurichten und zu ermutigen, im Sinne des göttlichen Wortes an den Propheten: „Menschenkind, stell Dich auf deine Füße. Ich werde zu Dir sprechen“ (Ez 2,1).
Solche prophetischen Worte waren und sind immer existenz- und lebensgefährdend.

 

Aktuell ist zu erinnern an Mk 9,28-29:

„Als Jesus nach Hause kam und sie allein waren, fragten ihn seine Jünger: Warum konnten denn wir ES nicht austreiben? / Er antwortete ihnen: Diese Art kann durch niemand hinausgehen, wenn nicht durch Gebet“ (ins Wörtlichere korrig. EÜ, Stuttgart: KBA, 1980) – „καὶ εἰσελθόντος αὐτοῦ εἰς οἶκον οἱ μαθηταὶ αὐτοῦ κατ' ἰδίαν ἐπηρώτων αὐτόν, Οτι ἡμεῖς οὐκ ἠδυνήθημεν ἐκβαλεῖν αὐτό; / καὶ εἶπεν αὐτοῖς, Τοῦτο τὸ γένος ἐν οὐδενὶ δύναται ἐξελθεῖν εἰ μὴ ἐν προσευχῇ“ (NA, 28. korrig. u. erg. Aufl., Stuttgart: DBA, 2012.).

 

 

Es folgt das Gedicht von Reinhold SCHNEIDER:

 

Allein den Betern

 

Allein den Betern kann es noch gelingen

Das Schwert ob unsern Häuptern aufzuhalten

Und diese Welt den richtenden Gewalten

Durch ein geheiligt Leben abzuringen.

 

Denn Täter werden nie den Himmel zwingen:

Was sie vereinen, wird sich wieder spalten,

Was sie erneuern, über Nacht veralten,

Und was sie stiften, Not und Unheil bringen.

 

Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt,

Und Menschenhochmut auf dem Markte feiert,

Indes im Dom die Beter sich verhüllen,

 

Bis Gott aus unsern Opfern Segen wirkt

Und in den Tiefen, die kein Aug' entschleiert,

Die trockenen Brunnen sich mit Leben füllen.