Allein den Betern kann es noch gelingen .....

Prophetischer Einspruch

Im Jahre 1936 - bald sind es 80 Jahre her - verfasste Reinhold SCHNEIDER [1903 - 1958] ein Gedicht in Form eines Sonetts, das von ihm 1941 als Licht in der Zeit der Finsternis veröffentlicht wurde, ein Gedicht, dessen Wahrheit und Wirkkraft auch in heutiger "dürftiger Zeit" der Politik, Gesellschaft, Kultur und Religion, einschließlich Kirche, nicht zu erledigen oder zu verleugnen ist.

Die Veröffentlichung solcher prophetischer Gedichte war und ist immer existenz- und lebensgefährlich.

Aktuell wäre auch an Mk 9,28-29 zu erinnern;

„Als Jesus nach Hause kam und sie allein waren, fragten ihn seine Jünger: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? / Er antwortete ihnen: Diese Art kann durch niemand hinausgehen, wenn nicht durch Gebet“ (ins Wörtlichere korrig. EÜ, Stuttgart: KBA, 1980) – „καὶ εἰσελθόντος αὐτοῦ εἰς οἶκον οἱ μαθηταὶ αὐτοῦ κατ' ἰδίαν ἐπηρώτων αὐτόν, Οτι ἡμεῖς οὐκ ἠδυνήθημεν ἐκβαλεῖν αὐτό; / καὶ εἶπεν αὐτοῖς, Τοῦτο τὸ γένος ἐν οὐδενὶ δύναται ἐξελθεῖν εἰ μὴ ἐν προσευχῇ“ (NA, 28. korrig. u. erg. Aufl., Stuttgart: DBA, 2012.).

 

Reinhold SCHNEIDER:       Allein den Betern

 

Allein den Betern kann es noch gelingen

Das Schwert ob unsern Häuptern aufzuhalten

Und diese Welt den richtenden Gewalten

Durch ein geheiligt Leben abzuringen.

 

 

Denn Täter werden nie den Himmel zwingen:

Was sie vereinen, wird sich wieder spalten,

Was sie erneuern, über Nacht veralten,

Und was sie stiften, Not und Unheil bringen.

 

 

Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt,

Und Menschenhochmut auf dem Markte feiert,

Indes im Dom die Beter sich verhüllen,

 

 

Bis Gott aus unsern Opfern Segen wirkt

Und in den Tiefen, die kein Aug’ entschleiert,

Die trockenen Brunnen sich mit Leben füllen.