Organisation

Katholische Frauenbewegung

Teilen spendet Zukunft: Saft statt Suppe

Aktion Familienfasttag einmal anders

Das Engagement und das Interesse waren wie jedes Jahr groß. Im Jänner und Februar wurden zahlreiche Päckchen gepackt und Plakate, Servietten und andere Behelfe in alle Teile Kärntens verschickt, damit dort die Aktionen zum Familienfasttag gut über die Bühne gehen können. Am „Suppensonntag“, dem 8. März, war dies auch noch erfolgreich möglich. Alle Veranstaltungen aber, die später terminisiert waren, fielen coronabedingt aus. Das hat ein großes Loch im Spendenergebnis hinterlassen: in Kärnten kommen wir zurzeit auf die Hälfte der Spendeneinnahmen im Vergleich zum Vorjahr. Österreichweit rechnet die kfb mit einem Spendenrückgang von ca. 30 Prozent.

Corona verursacht Hunger

Während hierzulande ein erstes Aufatmen nach der Corona-Krise stattfindet, trifft es wie so oft die Menschen in den Ländern des Südens besonders hart. Ausgangssperren verhindern den Weg zur Arbeit. Es gibt kein Sozialsystem, das abfedert. Keine persönlichen finanziellen Reserven, die das Auskommen sichern würden. Es lässt sich auf die kurze Formel reduzieren: wer nicht arbeiten gehen kann, kann auch nicht essen. Millionen Menschen weltweit macht weniger das Virus an sich zu schaffen, als der Hunger, der unweigerlich auf die Corona-Einschränkungen folgt. Die Versorgung der Menschen mit Nahrung wird zur lebensrettenden Dringlichkeit. Gerade jetzt ist der Finanzbedarf besonders hoch, um das sicherzustellen.

FFT-Projekte schaffen Grundlagen

Die Corona-Krise verstärkt die Bedeutung kleinbäuerlicher Landwirtschaft, die vor allem von Frauen betrieben wird, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Viele der FFT-Projekte fördern genau diese Fähigkeiten. Mädchen und Frauen erlernen die Grundlagen des biologischen Landbaus. Alte, hocheffektive Techniken wurden wiederbelebt, Küchengärten angelegt. Traditionelle und bewährte Anwendungen aus der Natur- und Kräutermedizin werden verstärkt ins Bewusstsein gerufen und praktisch umgesetzt. Diese Maßnahmen machen unabhängig und selbstbewusst und sind ein wunderschöner Erfolg der jahrzehntelangen Projektarbeit. Aber auch kurzfristige Erfolge gibt es zu berichten: die Partnerorganisationen haben geholfen, die ErntehelferInnen im Abstandhalten zu trainieren. So konnten bei den Behörden Ausnahmeregelungen zur Ausgangssperre erwirkt werden. Das alles zeigt, wie wichtig Unterstützung ist und bleibt.

Leere Suppentöpfe, volle Speisekammern

In zahlreichen Telefonaten, die während des Corona-Lockdowns mit Frauen und FFT-Verantwortlichen in den Pfarren geführt wurden, war immer wieder das große Bedauern über die abgesagten Suppenessen spürbar. Vielerorts ist der Familienfasttag über die Jahre zu einer richtigen Institution geworden und jetzt stand man mit leeren Suppen- und Spendentöpfen da. Manche haben schon darüber nachgedacht, das Thema zu einem späteren Zeitpunkt nochmal aufzugreifen. Aber wie? Mit welchem „Aufhänger“? Suppe im Sommer? Nein, so wie es im Frühling geplant war geht’s dann nicht mehr.

Da kam Monika Tuschers zündende Idee gerade recht, die liebevoll und kreativ veredelten Gaben unserer Gärten zu sichten: Marmelade, Pesto, Likör, Sirup, Kompott, Salat, ja sogar Salbe wird im Überfluss im Keller gelagert. Diese Fülle teilen und dafür um eine Spende bitten? Das könnte gehen! In fröhlicher und wohlwollender Stimmung wurden alle zusammengetragenen Delikatessen am 1. Juli im Rahmen der Abschiedsfeier von Seelsorgeamtsdirektorin Anna Hennersperger im Diözesanhaus präsentiert. Das Interesse am „Standl“ und die Spendenbereitschaft waren überwältigend.

Abkupfern ausdrücklich erwünscht!

Wir vom kfb-Büro freuen uns sehr, wenn diese Idee von vielen Frauengruppen oder FFT-Verantwortlichen in den Pfarren aufgegriffen und auf diese Weise das coronabedingt abgesagte Suppenessen nachgeholt wird. Angelika Ritter-Grepl, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, sagt es so: „Erweitern wir gemeinsam die Aktion Familienfasttag und machen wir 2020 zu einem Familienfasttags-Jahr, um gemeinsam mit den Frauen in den Ländern des globalen Südens diese schreckliche Krise zu meistern!“

Dieser Bitte, diesem Aufruf Angelika Ritter-Grepls schließen wir uns gerne an.

Die Idee gefällt Ihnen und Sie möchten aktiv werden? Wir unterstützen Sie dabei, z. B. mit kleinen Anhängern, die wir gerne per Post zuschicken.

Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns! Sie erreichen uns unter

0463 5877 2430 oder ka.kfb@kath-kirche-kaernten.at