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Katholisches Familienwerk

Pubertäts-Rhetorik

Wie sie liebevoll und möglichst schmerzfrei ihren Kaktus umarmen

Am vergangenen Donnerstag war Herr Otto Frühbauer bei uns im Diözesanhaus zu Gast. Er referierte diesmal zum Thema „Pubertäts-Rhetorik. Wie sie liebevoll und möglichst schmerzfrei ihren Kaktus umarmen.“

Der selbst dreifache Familienvater von mittlerweile erwachsenen Kindern schilderte praktisch und lebensnahe Situationen mit pubertierenden Jugendlichen, die den zahlreichen Besuchern einige Aha-Erlebnisse bescherten und in weiterer Folge den Umgang mit ihren eigenen Kindern bestimmt erleichtern.

Frühbauer hat gleich zu Beginn versucht Eltern zu entlasten, indem er erzählte, er habe selbst unzählige Fehler in der Erziehung gemacht. Aber darauf komme es gar nicht an. Viel wichtiger ist der Kontakt und die wohlwollende Beziehung zu den Kindern und dass man ihnen immer wieder sagt, dass man sie liebt.

Dass sich ein Kind in der Pubertät befindet, kann man unter anderem daran erkennen, dass es Aussagen nicht wahrnimmt oder hört. „Physische Taubheit“ hat Frühbauer diesen Zustand genannt. Von Eltern oft als „mit einer Wand reden“ wahrgenommen ist kein bewusstes Ärgern sondern durch ein sich im hormonellen Umbau befindliches Gehirn bedingt, wodurch gerade einmal die Hälfte der Ressourcen zur Verfügung stehen. Aus demselben Grund verhalten sich Jugendliche häufig so, als würde sich die Welt nur um sie drehen. Äußerungen und Verhaltensweisen die von Egoismus und fehlendem Einfühlungsvermögen geprägt sind, muss man in diese Kategorie einordnen.

Wenn man das als Elternteil weiß, dann kann man auch die vielzitierte Aussage Jesper Juuls besser nachvollziehen: „Kinder sollten in der Pubertät alle ein Schild auf dem Kopf tragen auf dem zu lesen ist: Außer Betrieb!“

Otto Frühbauer ist neben seinen Vortragstätigkeiten noch als Trainer, Moderator, High Performance Coach und Keynote Speaker tätig.