Organisation

Kärntner Kirchenzeitung - „Sonntag”

Einsatz für die Botschaft Jesu begeistert

Zum Weltjugendtag in Panama

Der heurige Weltjugendtag fand vom 22. bis 27. Jänner in Panama statt. Parallel dazu organisierte die Klagenfurter Stadtpfarre St. Egid ein Programm für alle daheimgebliebenen Jugendlichen.

von Benjamin Höbl

Eisiger Wind wehte durch die Straßen Klagenfurts, doch auf dem Pfarrplatz zogen zwei Fahnenschwinger die Aufmerksamkeit auf sich. Die Farben Gold und Weiß ließen Rückschlüsse auf einen Bezug zur Kirche zu, Logo und Aufdruck wiesen auf den Weltjugendtag in Panama hin.
Vom Pfarrhof brach eine Gruppe zum Fuße des Kreuzbergls auf. Die erstaunten Blicke von Passanten und Autofahrern fing sie durch die auffälligen Fahnen ein. Auf dem Areal der Landesgedächtnisstätte beteten Jugendliche und Kirchenvertreter, in Verbundenheit mit den Gläubigen in Übersee, einen Kreuzweg. Abwechselnd lasen die Teilnehmer eine deutsche Übersetzung der Gebete, die Papst Franziksus an einem mehrere Kilometer langen Abschnitt der Cinta Costera, der zentralen Verkehrsader an der Küste Panamas, mit den Jugendlichen gesprochen hatte. Bei jeder Station des Leidensweges Jesu kroch die Kälte tiefer in die Knochen der Teilnehmer. Aber alle trotzten den frostigen Bedingungen und hielten tapfer bis zum Ende durch.

Kreuzweg zum Kreuzbergl   peter artl, felix glabatsch, carina wetternigBildunterschrift (Bildrechte sind zwingend anzugeben!)
Kreuzweg durch die Stadt.


Loretto-Gebetsabend
Angenehmere Temperaturen herrschten am selben Abend im Kapuzinerkloster, wohin die Loretto-Gemeinschaft zu einem Jugendgebetskreis eingeladen hatte. Rosenkranzgebet, Lobpreis und geistlicher Impuls ermöglichten eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben. Erfahrene und Neulinge sangen, dankten und beteten Seite an Seite. „Ich bin durch den Gebetskreis und die Gemeinschaft zum Weltjugendtag gekommen“, verriet eine Teilnehmerin.
Tags darauf wurde in St. Egid eine Abendmesse mit anschließendem Nightfever gefeiert – für viele ein passabler Ersatz für eine Reise nach Mittelamerika. „Ich wäre gerne vor Ort live dabei, aber schlussendlich war es mir zu teuer“, gestand Nightfever-Klagenfurt-Städteleiter Matthias Trinkl. Nachteulen konnten, durch eine Zeitverschiebung von sechs Stunden, nach Mitternacht noch die Vigil mit Papst Franzikus über die Empfangsgeräte verfolgen.
Der Technikbeauftragte Felix Glabatsch sagte dazu: „Wir schauen Kreuzweg, Vigil und Abschlussmesse, also immer das Programm mit dem Papst, über den Internet-Live-Stream von EWTN.“
Der letzte Tag des Weltjugendtages begann für alle Langschläfer mit einem Brunch um die Mittagszeit.

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Über Liveschaltung waren Panama und Klagenfurt während des Weltjugendtages miteinander verbunden. Fotos: peter artl, felix glabatsch, carina wetternig


Abschlussmesse mit dem Papst
Nach der kulinarischen Stärkung war Zeit für die Abschlussmesse. Ebenso wie das Logo des Weltjugendtages waren auch auf der Bühne im Metro Park in Panama die Farben Blau, Rot und Weiß präsent. Begeisterung kam im Pfarrsaal jedes Mal auf, wenn beim Schwenk der Kamera ins Messvolk eine Österreichflagge zu sehen war. Der eine oder andere konnte sich jedoch der Müdigkeit der vergangenen Tage nicht erwehren, wenn die Augen vorübergehend zufielen.
In seiner Predigt verglich Papst Franziskus das Rauszögern der Berufung von jungen Menschen mit einem „Wartezimmer“. Stattdessen appellierte der Heilige Vater an das gegenwärtige Handeln: „Liebe junge Freunde, ihr seid nicht die Zukunft, sondern das Jetzt Gottes.“ Auch die Wichtigkeit der Liebe strich der Bischof von Rom in seiner Predigt hervor: „Wir werden alles haben können, aber wenn die Leidenschaft der Liebe fehlt, wird alles fehlen. Lassen wir zu, dass der Herr uns zum Verlieben bringt!“

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Live mit Panama verbunden.


Freudentag für die ganze Welt
In Kärnten nahmen Menschen jeden Alters am Weltjugendtag Anteil. „Dass die Katholische Jugend sich mit dem Weltjugendtreffen in Panama in Gebeten und Veranstaltungen verbindet, ist für alle Katholiken Kärntens eine große Freude!“, erklärte Christa Weiß, Englisch- und Lateinprofessorin im Ruhestand. „Unsere Jugend steht mit Begeisterung zur Katholischen Kirche und vertritt sie mit Überzeugung nach außen.“
Thomas Gaber, Geschäftsführer der Koordinierungsstelle JAKOB, empfand den Weltjugendtag als „eine große Chance, weil Jugendliche christliche Gemeinschaft erleben, im Glauben Stärkung erfahren“.
„Der Einsatz für die Botschaft Jesu soll begeistern!“, wünschte sich Diözesanjugendseelsorger Gerhard Simonitti und lud ein: „Wer diesen Weltjugendtag versäumt hat und nicht bis zum nächsten warten möchte, hat freitags um 19 Uhr im Kapuzinerkloster in Klagenfurt die Gelegenheit, eine ähnliche Stimmung beim Loretto-Gebetskreis kennenzulernen.“

Jugend und Glaube
Auf Initiative von Papst Johannes Paul II. treffen sich seit den 1980er-Jahren Jugendliche regelmäßig aus der ganzen Welt. Gottesdienste und Katechesen ermöglichen in Gemeinschaft ein Vertiefen des eigenen Glaubens.
Der nächste Weltjugendtag wird im Jahr 2022 wieder in Europa, in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon, stattfinden.