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Internetredaktion der Diözese Gurk

Ordenskrankenhäuser zeigen Farbe im Kampf gegen Gewalt an Frauen

Kirchtum des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan und der Eingangsbereich des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt bis 10. Dezember in Orange

Mit der weltweiten Kampagne „Gegen Gewalt an Frauen – Orange the World“ wird ab 25. November 16 Tage lang verstärkt auf das Thema Gewalt an Frauen aufmerksam gemacht. Auch die Ordenskrankenhäuser in St. Veit/Glan und Klagenfurt schließen sich der weltweiten Aktion an und setzen mit orangen Lichtinstallationen ein Zeichen der Solidarität. Um bewusst zu machen, dass häusliche Gewalt gegen Frauen auch heute ein nicht wegzuleugnendes Thema ist, erstrahlen der Kirchtum des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan und der Eingangsbereich des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt bis 10. Dezember in Orange.

Opferschutzgruppe für betroffene Frauen und Mädchen

Die Beteiligung der Krankenhäuser an der Initiative soll auch daran erinnern, dass die eingerichteten Opferschutzgruppen wichtige Partner in der Früherkennung und Bekämpfung von Gewalt gegen PatientInnen sind. ÄrztInnen und Pflegekräfte sind häufig die Einzigen, die Auswirkungen häuslicher Gewalt in Form von Verletzungen wahrnehmen können. „Im Verlauf der Gewaltspirale nehmen diese MitarbeiterInnen eine Schlüsselrolle ein“, schildert DGKP Petra Koch, Bereichsleiterin an der Interdisziplinären Ambulanz und Mitglied der gemeinsamen Opferschutzgruppe der kooperierenden Krankenhäuser Barmherzige Brüder St. Veit/Glan und Elisabethinen Klagenfurt.

DGKP Petra Koch, Bereichsleiterin und Mitglied der Opferschutzgruppe in den Krankenhäusern (Foto: © Barmherzige Brüder)
DGKP Petra Koch, Bereichsleiterin und Mitglied der Opferschutzgruppe in den Krankenhäusern (Foto: © Barmherzige Brüder)

Das ganze Jahr über widmet sich die Opferschutzgruppe Opfern von Gewalt, die Schutz und
Unterstützung im Krankenhauskontext suchen. Gewalt kann dabei viele Gesichter annehmen – sei es sexualisierte Gewalt in Form sexueller Belästigung bis hin zu Vergewaltigung oder psychischer Gewalt, die sich in Drohungen, Beschimpfungen oder Entwertungen im häuslichen und familiären Umfeld zeigt. Auch körperliche Gewalt als Schläge, Misshandlungen und Folter oder Gewalt gegen pflegebedürftige Personen, die sich auf unterschiedlichen Ebenen zeigen kann, gilt es frühzeitig zu erkennen und rasch darauf zu reagieren. Gerade während der Covid-Krise zeigt sich, dass häusliche Quarantäne kombiniert mit Existenzängsten und psychischen Problemen ein höheres Gewaltrisiko in Beziehungen birgt.

Bei Gewalt richtig handeln

Oft ist es für Pflegekräfte und ÄrztInnen nicht auf den ersten Blick erkennbar, ob eine Verletzung oder Beschwerde die Folge von Gewalt ist oder nicht. Gut geschultes und sensibilisiertes Gesundheitspersonal trägt wesentlich dazu bei, dass Frauen, die häusliche oder sexualisierte Gewalt erlebt haben, das Krankenhaus als einen Ort sehen, an dem man ihnen mit Respekt und Einfühlungsvermögen begegnet. „Einen Gewaltverdacht anzusprechen erfordert einen sensiblen Umgang mit den Betroffenen. Durch Sensibilisierung, bewusstes Hinschauen, wachsam sein und Zivilcourage unserer MitarbeiterInnen gelingt dies gut“, ergänzt DGKP Petra Koch.

Aufklärungsarbeit betreiben – Information im Krankenhaus

Die Opferschutzgruppe des Krankenhauses St. Veit und des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt lenken rund um die 16 Tage mit knallorangen Plakaten, Buttons, Foldern, Flyern und Videos die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema. Darüber hinaus wird diverses Infomaterial unter anderem des Gewaltschutzzentrums Kärnten auf den Ambulanzen und Damen-Toiletten aufgelegt.

"Orange the World" - 16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Mehr Information unter www.orangetheworld.at

Hilfe bei Gewalt:

  • Frauen-Helpline (rund um die Uhr, kostenlos, anonym, mehrsprachig): Telefon: 0800/222 555
  • Internet: www.frauenhelpline.at