Organisation

Referat Beziehung, Ehe und Familie

Getrennt glücklich?

Ein Vortrag des Katholischen Familienwerks über achtsamen Umgang mit Kindern bei Trennung.

21 000 Kinder werden in Österreich jedes Jahr zu Scheidungskindern (unverheiratete Paare gar nicht berücksichtigt), über 1000 davon allein in Kärnten. Eine Trennung bedeutet immer eine Krise für alle Beteiligten. Die Eltern sind natürlich besorgt, dass ihre Kinder darunter leiden könnten, die Kinder wiederum nehmen oft enorme Schuld auf sich. In dieser Situation ergeben sich viele Fragen und Unsicherheiten.

In einem hochinteressanten und gut besuchten Vortrag gingen am 20. März 2019 im Diözesanhaus die Familienmentorinnen und Lebens- und Sozialberaterinnen Mag. Dr. Maria Jordan und Mag. Bettina Bärntatz auf die vielen Herausforderungen bei einer Trennung ein. Da 50% der Kinder dabei den Kontakt zu ihrem Vater verlieren, war ihr Credo, dass Elternschaft eine unkündbare Verpflichtung ist. Mutter und Vater bleibt man sein ganzes Leben lang! Um den Kindern die Angst zu nehmen, verlassen zu werden, ist es wichtig, ihnen weiterhin Liebe und Geborgenheit zuzusichern. Auch gegenseitige Wertschätzung der beiden Elternteile und Verlagerung der Beziehung von der Paar- auf die Elternebene sind von großer Bedeutung.

In Deutschland ist man hier schon weiter und bietet sogenannte KIB (Kinder im Blick)-Kurse für Eltern an. Ein besonderes Augenmerk bei diesem überaus komplexen Thema galt den Alleinerziehenden und den Patchwork-Familien. Während Väter meist rasch eine neue Familie gründen, bleiben Mütter oft über viele Jahre allein und auch armutsgefährdet. Patchwork wiederum bezeichnete Frau Jordan als Projekt: Der Platz der leiblichen Mutter und des leiblichen Vaters bleibt ein Leben lang besetzt.

Ein wirklich fundierter Vortrag, der vom Familienwerk auch an anderen Orten angeboten wird.