Ein paar Gedanken darüber, wenn der Heilige Abend auf einen Sonntag fällt.
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Veröffentlicht Katholisches Familienwerk / WU
Mit großer Dankbarkeit denke ich an meine Kindheit und Jugend zurück, als alle Geschäfte Samstag Mittag geschlossen haben und trotzdem niemand deshalb nervös geworden ist. Nun geben sogar die Medien Tipps, wo man am Heiligen Abend, "leider" einem Sonntag, noch einkaufen kann. Es sind Zeichen unserer Zeit mit fataler Wirkung: Damit wird den Menschen suggeriert, dass ihnen noch immer etwas fehlen könnte, aber nur wenige Geschäfte offen halten dürfen.
In einem der reichsten Länder der Welt muss doch irgendwann einmal Schluss sein und Ruhe einkehren, meine ich.
In den 1970er und 80er Jahren hatten wir viele scheinbare Annehmlichkeiten wie ständige Erreichbarkeit und Zugang zur Konsumwelt nicht. Ich kann mich aber auch nicht erinnern, dass es dermaßen viele erschöpfte Menschen gegeben hat, die dem Staat Milliarden von Euro kosten.
Die neue Regierung wird auch daran gemessen werden, wie sie mit den Faktoren „Familie und familienfreundliche Arbeit“ umgeht. Der freie Sonntag ist kein Luxus, sondern ein Grundpfeiler einer funktionierenden demokratischen Gesellschaft. Für den Heiligen Abend zählt dies doppelt!
Mag. Wolfgang Unterlercher, Diözesanreferent des Katholischen Familienwerks Kärnten
Erschienen auch als Leserbrief in der "Kleinen Zeitung" vom 22.12.2017
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