Organisation

Referat für Trauerpastoral

Österreichische Pastoraltagung

Biblische Gesprächsgruppe zum Thema Trauer

Gerne folgte ich der Einladung des österreichischen Pastoralinstituts einen biblischen Gesprächskreis zum Thema Trauer bei den österreichischen Pastoraltagen 2020 in St. Vigil zu leiten.

Als biblischen Grundlagentext wurde das Evangelium nach Lukas, die Erscheinung Jesu auf dem Weg nach Emmaus (LK 24,13-35) herangezogen.

Ziel des Gesprächskreises war es, die Haltung der Jünger und deren Umgang miteinander im Zusammenhang mit unserem Alltag, den persönlichen und beruflichen Erfahrungen in Trauersituationen zu setzen.

Trauernde Menschen können viele emotionale Reaktionen auf einen Verlust haben. Das Verhalten der Jünger auf dem Weg nach Emmaus, ist uns heute nicht fremd.

Auf die Frage Jesu: „Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?“ bekommt er die Antwort, ob er so fremd ist, dass er nicht weiß, was in diesen Tagen geschehen ist. Wie oft sprechen wir in schwierigen Situationen nicht klar unsere Bedürfnisse und Gefühle aus und darum wird auch Kommunikation oft als sehr schwierig wahrgenommen. Durch das Verhalten Jesu, an der Seite der Jünger zu bleiben, öffnen sich diese. Auch in der Trauerbegleitung braucht es Menschen mit Verständnis, Stabilität und der Zusage – ich bin für dich da!

Schritt für Schritt wurde die Bibelstelle bearbeitet und besprochen. Was fällt uns auf, welche Handlung oder was für ein Verhalten kennen wir aus der Arbeit in der Pfarre, im Seniorenheim, in der Begegnung mit trauernden Menschen.

Jesus erinnert die Jünger nicht nur durch Reden, sondern auch durch sein Handeln. Er zeigt die Verbindung zum Leben vor der Trauer durch ein bekanntes Ritual (… nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen…) durch das Erleben einer tiefgehenden Handlung auf, welche die Jünger neu glauben und hoffen lässt.

Es ist die Gemeinschaft, die die Jünger verbindet, aus der sie Kraft und Hoffnung schöpfen. Fortführung dieser Gemeinschaft ist die Kirche – aus ihr können wir Kraft und Hoffnung schöpfen – in Erinnerung an die Lebenshingabe Jesu, der uns durch seinen Tod das ewige Leben geschenkt hat. Vor diesem Hintergrund, dass das letzte Wort nicht der Tod hat, sondern das ewige Leben, bekommt der Tod und jede Trauer eine neue Dimension der Hoffnung.

So wurde deutlich, dass Bibeltexte bezugnehmend auf unser heutiges Leben an Aktualität nicht verloren haben.

Astrid Panger