Organisation

Referat für Diakone

Studientag “Zukunftsperspektiven des Diakonats in unserer Diözese”

Am Weg zur kooperativen Pastoral

Studientage Tainach  (© Foto: Norbert Wohlgemuth)
Studientage Tainach (© Foto: Norbert Wohlgemuth)

Den Abschluss des Jubiläumsjahres „25 Jahre verheiratete Diakone in der Diözese Gurk“ bildete ein Studientag am 16. und 17. November 2012 im Bildungshaus Tainach/Tinje zum Thema „Zukunftsperspektiven des Diakonats  in unserer Diözese“. Im Vordergrund standen dabei Überlegungen zum künftigen Beitrag der Diakone zu einer kooperativen Pastoral in der Diözese gemäß dem diözesanen Leitbild „Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein“. Zur Tagung waren rund 50 Diakone und Frauen von Diakonen, aber auch Diakonatskandidaten in Ausbildung sowie Vertreter der Priester, der Pastoralassistenten und der Katholischen Aktion gekommen. Seitens der Diözesanleitung waren Generalvikar Dr. Engelbert Guggenberger und Bischofsvikar Dr. Josef Marketz nach Tainach gekommen. Die Studientagung wurde von Dr. Michael Kapeller vom Institut für kirchliche Ämter und Dienste moderiert.

Ein lebendiges Bild der konkreten Präsenz der Diakone lieferten zu Beginn des Studientags sogenannte „Blitzlichter“  mit Statements zum konkreten Einsatz von Diakonen: Das Modell  „Notnagel“ und „Feuerwehr“ , das Modell „Kaplans-Ersatz“  und „Kategorial-Seelsorger“, das „Modell Feldkirchen“ , der Einsatz von Diakonen als Pastoralassistenten und als „koordinierende Leiter einer Pfarre vor Ort“  in Pfarren ohne Priester am Ort. Präsentiert wurden diese Modelle von den Diakonen  Mag. Anton Schönhart (Prebl) , Karl Helmut Pomprein (Viktring) , Mag. Josef Lagler (St. Stefan a.K.), Gehörlosenseelsorger Dietmar Böte (Klagenfurt), und Michael Wedenig (Friedlach) sowie Mag. Joachim Gsodam (Feldkirchen).
Diakon Karl Helmut Pomprein präsentierte eine repräsentative Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Ständiger Diakone und ihrer Ehefrauen, an der sich 40 von 50 Diakonen unter Angabe ihres Namens  beteiligt hatten. Vereinbarungsgemäß wurden die Ergebnisse anonymisiert ausgewertet.  Die Umfrage belegte –entgegen manchen Erwartungen-  eine hohe generelle Zufriedenheit der Kärntner Diakone mit ihrem Amt.  Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Diakone kündigte an, sich dessen ungeachtet besonders der Probleme anzunehmen, die in den (unveröffentlichten) Kommentaren zu einzelnen Fragen genannt wurden.
Dechant MMag. Herbert Burgstaller ordnete in einem Impulsreferat den Diakonat in seine neutestamentlichen Anfänge ein und stellte das Motu proprio Benedikts XVI. „Omnium in mentem“ (26. Oktober 2009)  im Kontext des II. Vatikanums  sowie das Amtsverständnis des Diakons nach dem Buch von Stefan Sander „Das Amt des Diakons“ (Herder Verlag, 1. Aufl. 2008) vor. Vor allem die Frage, wie „Omnium in mentem“ zu interpretieren sei, löste unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern starke Verunsicherung aus.


Mag. Josef Lagler  fasste das Referat von Prof. Franz Weber aus Innsbruck bei der Festakademie am 4. Oktober 2012 

(siehe http://www.kath-kirche-kaernten.at/images/uploads/Referat_WEBER_am_4._Oktober_2012.pdf)

noch einmal in seinen Kernaussagen zusammen und stellte Denkanstöße in den Raum, die sich daraus ergeben. Er lud zum konkreten Nachdenken über die von Weber geforderte „vierfache Verortung“ des Diakons ein und schloss unter großem Applaus mit den Worten: Ziel sei  „eine partizipative und kooperative Pastoral…Die Kirche ist communio, in der …Gemeinde durch den Beitrag der verschiedenen Ämter und Charismen aufgebaut wird“.  In Arbeitskreisen wurden die Anstöße aus den Referaten im Blick auf die Entwicklung des Diakonats „in den nächsten zehn Jahren“ und Fragen zum Moto proprio „Omnium in mentem“ erörtert und im Plenum wieder gegeben . Die Gespräche darüber werden in der Diakonats- kommission der Diözese, bei den Regionaltreffen der Diakone und im Jänner 2013 beim jährlichen Diakonentreffen mit Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz fortgesetzt werden.    

Bericht: Dr. Siegfried Muhrer