Organisation

Referat für Diakone

Festakademie „25 Jahre Ständiger Diakonat in Kärnten“

Bischof Schwarz dankt Diakonen und ihren Ehefrauen für ihren Einsatz –Pastoraltheologe Weber: Diakonat ist wichtiges Amt

Bischof Schwarz feierte mit den Ständigen Diakonen in der Diözese Gurk das 25-Jahr-Jubiläum des Ständigen Diakonats in Kärnten. (© Foto: Wohlgemuth)
Bischof Schwarz feierte mit den Ständigen Diakonen in der Diözese Gurk das 25-Jahr-Jubiläum des Ständigen Diakonats in Kärnten. (© Foto: Wohlgemuth)

Klagenfurt, 8. 10. 12 (pgk). Auf die besondere Rolle der Ständigen Diakone für Kirche und Gesellschaft hat Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz kürzlich bei der feierlichen Vesper im Rahmen der Festakademie „25 Jahre Ständige Diakone in Kärnten“, die am 25. Jahrestag der Weihe der ersten verheirateten Ständigen Diakone in der Diözese Gurk im Bischöflichen Bildungshaus Stift St. Georgen am Längsee stattfand, hingewiesen. Durch das Gesicht der Diakone und ihrer Ehefrauen sei die Kirche in unserem Land „eine Kirche verschiedener Generationen, eine Kirche von Frau und Mann und von Kindern“, sagte Bischof Schwarz und dankte den Diakonen für ihren wichtigen und vielfältigen Einsatz. Gemäß dem Leitbild der Diözese Gurk „Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein“ würden die Diakone, unterstützt von ihren Ehefrauen, „Jesus Christus verinnerlichen, um mit ihm den Menschen nahe zu sein, mit Christus, den sie als Gewinn entdeckt haben“. Dies geschehe, so Bischof Schwarz, „einerseits in ihrer sakramentalen Ehe, andererseits durch die Weihe, die sie zum sakramentalen Diener Jesu Christi und damit der Kirche mache“.
Im Rahmen der Vesper überreichte der Kärntner Bischof folgenden Diakonen, die heuer ihr 25-Jahr-Jubiläum feiern, als symbolischen Dank Brotlaibe mit dem Diakonenkreuz und „Herzwein“: HR Mag. Martin Bliem (Maria Saal), Gehörlosenseelsorger Dietmar Böte, Bischofszeremoniär Hermann Kelich (Waidisch), Mag. Josef Lagler (St. Stefan am Krappfeld), Dr. Siegfried Muhrer (Ferlach, Leiter des Referates für Diakone) und Prof. Dr. Ludwig Trojan (St. Josef-Siebenhügel, KPHE). Vinzenz Gotthardt (Egg bei Hermagor) und Mag. Peter Kaufmann (Ebenthal) feiern heuer auch ihr 25-Jahr-Jubiläum, konnten aber nicht an der Festakademie teilnehmen.
In seinem Festvortrag bezeichnete der Innsbrucker Pastoraltheologe em. Univ.-Prof. Dr. Franz Weber, Bischöflicher Beauftragter für den Diakonat in der Diözese Innsbruck, dass Diakone „kein Notnagel, sondern, besonders auch in ihrer Lebensform als bewährte verheiratete Männer mit Zivilberuf, eine Antwort auf brennende Fragen unserer Zeit“ seien. Der Diakonat sei, so der Pastoraltheologe, „ein sehr wichtiges Amt für die Kirche“. Gerade weil das Zweite Vatikanische Konzil vieles offen gelassen habe, gebe es „viel Raum zur konkreten Ausgestaltung des Diakonats“, sagte Weber. Die Diakone hätten es selbst in der Hand, ihrem Amt noch mehr Profil zu verleihen, sagte der Innsbrucker Pastoraltheologe. An folgenden Orten hätten Diakone, so Weber, zu stehen: an der Seite der Bedrängten jeder Art, in der Liturgie als geistlicher Lebensquelle, um für solidarisches Christsein zu sensibilisieren, in Ehe und Familie sowie im Beruf mit ihrem Zeugnis und in Gemeinden, wo sie konkret ´verortet´ seien.
Organisiert und moderiert wurde der Abend von Dr. Siegfried Muhrer, Ständiger Diakon in Ferlach und Leiter des Referates für Diakone in der Diözese Gurk.
Im Rahmen des 25-Jahr-Jubiläums des Ständigen Diakonats in Kärnten findet am 16. und 17. November im Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje ein Studientag zum Thema  „Zukunftsperspektiven des Diakonats in Kärnten“ statt.

Das Wort „Diakon“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Diener“. Der Diakon steht als Helfer grundsätzlich dem Bischof zur Seite. Im Dienst am Wort Gottes und vor allem in der Erfüllung des Gebotes der Nächstenliebe ist er Diener für alle. Gemäß apostolischer Überlieferung durch Handauflegung und Gebet geweiht, versehen die Diakone im Auftrag des Bischofs vorrangig den Dienst der Nächstenliebe und widmen sich gemäß alter Tradition den Armen. Im Auftrag des Diözesanbischofs oder des zuständigen Pfarrers können Diakone Wort-Gottes-Feiern leiten, das Sakrament der Taufe spenden, einer kirchlichen Trauung assistieren, die Kranken begleiten und Begräbnisliturgien durchführen. Nicht ermächtigt sind sie jedoch, hl. Messen zu feiern, das Bußsakrament und die Krankensalbung zu spenden. Der zeitliche Diakonat ist in der Katholischen Kirche eine „Durchgangsstufe“ für die Priesterweihe.
Im Gegensatz dazu folgt auf den so genannten Ständigen Diakonat keine Priesterweihe. Seit 1968 können verheiratete, bewährte Männer mit Einverständnis ihrer Ehefrau zum Ständigen Diakon geweiht werden. Diese Ständigen Diakone übernehmen das Diakonat auf Lebenszeit. In der Diözese Gurk wurden 1987 die ersten verheirateten Ständigen Diakone geweiht. Derzeit wirken in der Diözese Gurk insgesamt 50 Ständige Diakone, die neben ihrem Zivilberuf größtenteils ehrenamtlich in ihrer Pfarre tätig sind. Zwölf Kandidaten befinden sich in Ausbildung.