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Institut für kirchliche Ämter und Dienste

Salzburger Erzbischof Lackner bei Diakonenweihe im Klagenfurter Dom:  Weiheamt ist vornehmlich Berufung zum Dienen

Klagenfurt, 14. 10. 18 (pgk). „Dienen, nicht bedient zu werden“ müsse die Grundhaltung aller Christen und insbesondere auch der Maßstab des Handelns der Weihekandidaten sein. Dies sagte der Salzburger Erzbischof Dr. Franz Lackner OFM gestern bei der Weihe von fünf verheirateten Männern zu Ständigen Diakonen sowie eines Priesteramtskandidaten zum Diakon mit Zölibatsversprechen im Klagenfurter Dom. Das Weiheamt sei „immer vornehmlich eine Berufung zum Dienen“, betonte der Metropolit (Vorsteher) der Salzburger Kirchenprovinz, der auch die Diözese Gurk angehört. In diesem Zusammenhang rief Erzbischof Lackner die Weihekandidaten dazu auf, „wachsam, liebevoll und aufmerksam“ zu sein, „um die Gegenwart Gottes vor allem in den Schwachen, Kranken, Verfolgten, den Trauernden und Armen zu entdecken“. „Lasst euch überraschen, wie sehr das Wort Gottes in euch selbst und besonders auch in den Menschen, zu denen ihr gesendet seid, erfüllt ist“, appellierte der Salzburger Erzbischof. „Wenn wir die Ursachen mancher großen Probleme, Entgleisungen und Fehler der Kirche im Laufe der Geschichte mit einem Wort benennen sollen, dann wird es wohl das Wort Macht sein und dass das göttliche Vorbild der Menschwerdung Jesu, sein Zeugnis, sein Leiden und Auferstehen, dass er gekommen ist, um zu dienen und nicht um bedient zu werden, nicht ernst genommen wurde“, so Erzbischof Lackner wörtlich.
Einen besonderen Dank richtete der Metropolit an die Familien der Weihekandidaten dafür, „hinter deren Berufung zu stehen“. Zu den Ehefrauen der fünf verheirateten Ständigen Diakone sagte Erzbischof Lackner: „Durch die Weihe Eurer Ehemänner kommt ein zusätzliches Element der Liebe in das Ehesakrament hinein, das wie kein anderes für Erfüllung und Vollkommenheit steht.“

Foto: Pressestelle/Eggenberger
Die neu geweihten Ständigen Diakone (v. l.) Günther, Krainer, Mokoru, Feimuth, Hohenberger und Adlaßnig mit Erzbischof Lackner, Diözesanadministrator Guggenberger und den Domkapitularen Allmaier und Hribernik
Foto: Pressestelle/Eggenberger

Folgende fünf verheiratete Männer wurden gestern zu Ständigen Diakonen geweiht: Stanislaus Adlaßnig (Pfarre Köttmannsdorf/Kotmara vas), Paul Feimuth (Pfarre Preitenegg), Oliver Günther (Pfarre Ebenthal), Dipl.- Ing. Alexander Krainer (Pfarre Kellerberg) und Jakob Marinus Mokoru, BEd (Pfarre Neuhaus/Suha) geweiht. Zum Diakon mit Zölibatsversprechen wurde Priesteramtskandidat Wolfgang Hohenberger (Pfarre Spittal/Drau) geweiht.

Diakone können im Auftrag des Bischofs bzw. des zuständigen Ortspfarrers Wort-Gottes-Feiern, Segnungen, Prozessionen und Begräbnisse leiten, predigen, das Sakrament der Taufe spenden, kirchlichen Trauungsfeiern vorstehen sowie alten und kranken Menschen die hl. Kommunion bringen. Nicht ermächtigt sind Diakone dazu, hl. Messen zu feiern oder das Bußsakrament sowie die Krankensalbung zu spenden.
Für Priesteramtskandidaten ist die Diakonweihe mit dem Zölibatsversprechen verbunden und eine meist einjährige „Durchgangsstufe“ zur Priesterweihe. Im Gegensatz zu diesem zeitlichen Diakonat folgt auf den so genannten „Ständigen Diakonat“ keine Priesterweihe. Seit 1968 können verheiratete, bewährte Männer mit Zustimmung ihrer Ehefrau zum Ständigen Diakon geweiht werden. Diese Ständigen Diakone übernehmen den Diakonat auf Lebenszeit.
In der Diözese Gurk gibt es derzeit insgesamt 62 aktive Ständige Diakone, die neben ihrem Zivilberuf bzw. im Ruhestand ehrenamtlich in dieser Funktion tätig sind.