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„Tag des geweihten Lebens“: Diözesanadministrator Guggenberger über die Kunst des Altwerdens

Klagenfurt, 4. 2. 19 (pgk). "Wer mit Gott lebt, muss sich auch im Alter nicht wertlos fühlen“, sagte Diözesanadministrator Dompropst Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger in seinem Impulsreferat „Sie tragen Frucht noch im Alter und bleiben noch voll Saft und Frische“ (Ps 92, 15) gestern bei der Feier des „Tages des geweihten Lebens“ mit den Kärntner Ordensleuten im Stift St. Georgen am Längsee.

Diözesanadministrator Guggenberger feierte mit den Kärntner Ordensleuten den “Tag des geweihten Lebens“. Foto: Pressestelle/Eggenberger
Diözesanadministrator Guggenberger feierte mit den Kärntner Ordensleuten den "Tag des geweihten Lebens". Foto: Pressestelle/Eggenberger

Ein Altern in Würde falle einem nicht einfach in den Schoß. „Ein zentraler Gesichtspunkt in der Kunst des Altwerdens ist das Selbstwertgefühl“, so Guggenberger. In gläubiger Sichtweise gründe das Selbstwertgefühl im Alter auf der Verheißung Jesu vom Fruchtbringen im Reich Gottes. Das Selbstwertgefühl im Alter erwachse aus zwischenmenschlichen Beziehungen sowie aus der Zeit und der Aufmerksamkeit, „die wir für die Pflege unserer Beziehung zu Gott und zu unserem Nächsten aufwenden.“ Ebenso seien der musisch-kulturelle Bereich und auch die notwendige Sorge für entsprechende Erholung und körperliche Betätigung wichtig für das Selbstwertgefühl. Zur Kunst des Altwerdens gehöre auch das Loslassen und das Sich-Zurücknehmen, um anderen Raum und Chancen zu geben. Es gehe darum, im Loslassen eine gewisse Souveränität zu zeigen, verbunden mit einem selbstkritischen Blick, sowie auch die Bereitschaft, einen guten Rat anzunehmen, „auch wenn er mir zunächst gar nicht gefällt“. Auch sei es wichtig, sich weiterhin zu fordern und Alter und Beschwerden nicht als Vorwand für Trägheit oder vorzeitigen Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben zu nehmen. „Wo es unseren Kräften angemessen ist, gilt es, dran zu bleiben“, so Guggenberger. Anzustreben sei die tiefe geistige Erfahrung, sich völlig in den Händen Gottes zu wissen. Voraussetzung dafür sei es, die eigene Situation mit all den zunehmenden Einschränkungen und der wachsenden Hilfsbedürftigkeit realistisch wahrzunehmen und bewusst anzunehmen. All das könne zur Zufriedenheit und zur Versöhnung mit der eigenen Lebenssituation beitragen.