Filialkirche St. Franzisci/Želinje am Saalfelde in der Pfarre St. Margarethen ob Töllerberg/Šmarjeta: Hl. Messe und Orgelsegnung mit Dechant Papp
Klagenfurt, 21. 11. 19 (pgk). Festtag für Kirchengemeinde St. Franzisci/Želinje: Dechant Geistl. Rat Zoltán Papp, Dechant des Dekanats Völkermarkt/Velikovec sowie Stadtpfarrer von Völkermarkt und Provisor von St. Georgen am Weinberg, St. Margarethen ob Töllerberg/Šmarjeta und St. Stefan bei Niedertrixen, wird am kommenden Christkönigssonntag, dem 24. November, um 9 Uhr in der Filialkirche St. Franzisci/Želinje eine hl. Messe feiern und die restaurierte Orgel segnen. Musikalisch mitgestaltet wird der Gottesdienst vom deutschen und slowenischen Kirchenchor, dem MGV Wiegele Gattersdorf und dem Gattersdorfer Viergesang. An der Orgel sind Mag. Dr. Franz Josef Isak, Dr. Michael Wutte und Saša Kassl zu hören.
364 Pfeifen
Die Orgel in der Filialkirche St. Franzisci wurde 1848 vom Orgelbauer Johann Valentintschitsch aus Krain nach dem System der mechanischen Schleiflade erbaut. „Dafür verwendete Valentintschitsch Teile einer älteren Orgel, die etwa zwischen 1790 und 1820 entstanden sein dürfte“, sagt Mag. Sepp Strobl, der als Mitglied der diözesanen Orgel- und Glockenkommission das Projekt betreute. Die Orgel besitzt zehn klingende Register. Davon entfallen acht Register auf das Manual mit 45 Tasten und zwei Register auf das Pedal mit zwölf Tasten. Insgesamt hat die Orgel 364 Pfeifen, wobei die kleinste Pfeife wenige Zentimeter und die längste mehr als 2,5 Meter groß ist. Die Windversorgung des Pfeifenwerks erfolgt durch zwei Keilbälge, die von einem elektrischen Schleudergebläse gespeist werden. „Das Erscheinungsbild der Orgel, der Prospekt, ist an den Stil italienischer Orgeln angelehnt und in dieser Art in Kärnten eine Seltenheit“, so Strobl.
Baumaßnahmen
Die Orgel, die seit 20 Jahren renovierungsbedürftig und nicht mehr bespielbar war, wurde von der slowenischen Orgelbaufirma Tomaž Močnik restauriert. Im Zuge der Restaurierung des Orgelspielwerkes wurde auch das im Jahr 1893 im Jugendstil mit Ölfarbe bemalte Orgelgehäuse in die ursprüngliche Fassung mit blauer Marmorierung wiederhergestellt. Die Brüstung und der Boden an der Empore wurden saniert und ein neues Podium für die Chöre errichtet. Zudem wurden die Eingangstür und die Beleuchtung an der Empore sowie im Kirchenschiff erneuert. Die Gesamtkosten für das Orgelprojekt belaufen sich auf rund 80.000 Euro. Die Hälfte der Kosten wird von der Kirchengemeinde St. Franzisci/Želinje aufgebracht, der Restbetrag vom Land Kärnten, der Stadtgemeinde Völkermarkt sowie den Bundesdenkmalämtern Wien und Klagenfurt.
Die Filialkirche St. Franzisci am Saalfelde, in Gattersdorf am Fuße des südlichen Ausläufers der Saualpe gelegen, gehört zur Pfarre St. Margarethen ob Töllerberg/Šmarjeta im Dekanat Völkermarkt/Velikovec. Eine Kirche „scti. Nicolai auf dem Saalfeld“ wird urkundlich erstmals in einem Salzburger Visitationsprotokoll aus dem Jahr 1616 erwähnt. Von 1739 bis 1742 wurde diese Kirche „St. Nikolai“ von den Jesuiten in Eberndorf umfassend umgebaut. Seit 1742 trägt die Kirche das Patrozinium „hl. Franz Xaver“.
Der Hochaltar (1784) mit den Altarfiguren der Heiligen Simon, Nikolaus, Thomas und Judas Thaddäus zeigt am Altarblatt den Traum des hl. Franz Xaver. Die beiden Seitenaltäre stammen aus dem 18. Jh. An der Nordwand des Kirchenschiffes steht ein kleiner gotischer Flügelaltar aus der Zeit um 1515 mit Malereien von Meister Melchior aus St. Paul im Lavanttal.