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Dompropst Guggenberger: Prälat Frankl war herausragende Priesterpersönlichkeit der Diözese Gurk und innovativer Vordenker

Requiem mit Bischof Freistetter, Altbischof Aichern und Gurker Domkapitel im Klagenfurter Dom

Dompropst Guggenberger hielt die Predigt beim Requiem für Prälat Frankl. Foto: Pressestelle/Eggenberger
Dompropst Guggenberger bei der Predigt im Rahmen des Requiems
Foto: Pressestelle/Eggenberger

Klagenfurt, 6. 1. 20 (pgk). Als „herausragende und leuchtende Priestergestalt der Diözese“ sowie „innovativen Vordenker“ hat Dompropst Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger den kürzlich verstorbenen ehemaligen Generalvikar und langjährigen Diözesanarchivar der Diözese Gurk, em. Univ.-Prof. Kan. Prälat Dr. Karl Heinz Frankl, heute in seiner Predigt bei dem von Apostolischem Administrator Bischof Dr. Werner Freistetter geleiteten Requiem im Klagenfurter Dom gewürdigt. Das Wirken von Prälat Frankl sei stets geprägt gewesen von „einem vornehmen und achtsamen Umgang mit seinen Mitmenschen, dem Bemühen um Sachlichkeit und Objektivität sowie einer besonderen Gedankenschärfe bei gleichzeitigem Sinn für Humor“, sagte Dompropst Guggenberger beim Trauergottesdienst, den auch der Linzer Altbischof Dr. Maximilian Aichern OSB und das gesamte Gurker Domkapitel mitfeierten und an dem hochrangige Vertreter aus Kirche und Wissenschaft teilnahmen. Prälat Frankl vermochte „auf originelle und innovative Weise, die Bereiche Kirche und Welt in ihrer gegenseitigen Verwiesenheit immer wieder neu zu bestimmen und in ihrer Bedeutung füreinander zu erschließen“, betonte Dompropst Guggenberger. Das Ineinander von Welt und Kirche sowie von Wissenschaft und Glaube im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils hätten das Wirken von Prälat Frankl in besonderer Weise gekennzeichnet. „Sein Zugang war dabei nie ein rein intellektueller, sondern immer auch ein ganzheitlich-kultureller“, würdigte Dompropst Guggenberger das umfassende Wissen und die vielschichtigen Interessen Frankls, „die nicht nur die kirchlichen Kernbereiche der Theologie und Kirchengeschichte, sondern auch die Welt der Literatur, der Musik und der Kunstgeschichte umfassten“. Frankl habe „mit regem und kunstsinnigem Geist“ die einzelnen Bereiche der Wissenschaft und Kultur „immer wieder zu einer neuen und originellen Synthese verbunden“ und sich „in seinem Denken und in seiner Verkündigung stets auf der Höhe der Zeit befunden“. Beim Aufbau des Archivs der Diözese Gurk habe Prälat Frankl wertvolle Pionierarbeit geleistet sowie neue und bleibende Maßstäbe gesetzt. In besonderer Weise dankte Dompropst Guggenberger dem Verstorbenen dafür, für das Domkapitel ein „äußerst kompetenter, weitsichtiger und kritischer Gesprächspartner“ gewesen zu sein. Durch all die Jahre seines vielfältigen Wirkens in der Wissenschaft und den verschiedensten Leitungsämtern sei Prälat Frankl, so Guggenberger, „immer auch Seelsorger geblieben“.
Mit Blick auf das heutige Hochfest Epiphanie verwies Dompropst Guggenberger auf dessen Bedeutung: „Epiphanie, Erscheinung des Herrn, spricht das an, worauf das ganze menschliche Leben hingerichtet ist, das, was der Mensch letztlich erhofft und als Erfüllung erwartet, nämlich Gott einmal von Angesicht zu Angesicht schauen zu dürfen und dem Ursprung unseres Daseins begegnen zu können.“ Dies sei dem christlichen Glauben nach, so Guggenberger, "der letzte Kern aller menschlichen Sehnsüchte, Wünsche und Hoffnungen". „Was wir noch verhüllt schauen, nämlich den lebendigen Gott in der Gestalt des Kindes von Betlehem, sieht der Verstorbene jetzt unverhüllt. Was wir jetzt noch im Glauben bekennen, schaut er von Angesicht zu Angesicht“, sagte Dompropst Guggenberger.

Der Klagenfurter Historiker Univ.-Prof. Dr. Werner Drobesch würdigte in seiner Rede im Anschluss an das Requiem das umfassende wissenschaftliche Wirken von Prälat Frankl, das in besonderer Weise von dessen „Einsatz für ein Zueinander von Glaube und Wissenschaft“ geprägt gewesen sei. Prälat Frankl habe „in der Wissenschaftswelt bleibende Spuren hinterlassen“. Die Erforschung der Kirchengeschichte Kärntens sei „eine Herzensangelegenheit“ Frankls gewesen, sagte Drobesch und hob in besonderer Weise auch die Forschungsschwerpunkte Frankls zur Geschichte des Patriarchats von Aquileia sowie zum „Frintaneum“, einer kaiserlichen Elite-Ausbildungsstätte für den Klerus der gesamten Donaumonarchie in Wien, hervor. Als Mitglied des „Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem“, dessen Prior Prälat Frankl mehr als 20 Jahre lang war, dankte Drobesch dem Verstorbenen auch für dessen „umsichtigen und weitsichtigen Einsatz im Sinne des Ordens“.

Im Anschluss an das Requiem, das musikalisch von der Dommusik (Ltg. Domkapellmeister Thomas Wasserfaller) mitgestaltet wurde, wurde Prälat Frankl in der Domherrengruft der Domkirche beigesetzt.