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Diözese Gurk verleiht „Dr. Olaf Colerus-Geldern-Preis“ an vier Maturanten

Klagenfurt, 26. 9. 19 (pgk). Dompropst Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger hat gestern im Bischofshaus in Klagenfurt an drei Maturantinnen und einen Maturanten den diesjährigen „Dr. Olaf Colerus-Geldern Preis“ für vorwissenschaftliche Arbeiten an Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und Diplomarbeiten an Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) im Rahmen der Reife- und Diplomprüfungen im Katholischen Religionsunterricht verliehen.
Der erste Preis, dotiert mit 500 Euro, wurde an Sarah Straßnig (BORG Wolfsberg) für ihre vorwissenschaftliche Arbeit zum Thema „Obdachlosigkeit in Kärnten“ vergeben. Der zweite Platz (250 Euro) erging an Paul Graßler (Stiftsgymnasium St. Paul) für seine Arbeit zum Thema „Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin. Geschichte der Kriegsdienst- und Waffenverweigerung“. Mit dem dritten Platz wurde die Teamarbeit von Anja Leininger und Patricia Gruber (HLW des Kärntner Caritasverbandes) – sie erhalten jeweils 150 Euro – zum Thema „Die Ängste von Müttern mit Migrationshintergrund in Bezug auf die Sozialisation ihrer Töchter“ ausgezeichnet.
Zwischen Glaube und Bildung bestehe in der Tradition des Christentums schon immer ein Nahverhältnis, sagte Dompropst Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger in der Laudatio. „Denn es ist, wie die mittelalterliche Scholastik lehrt, der Glaube, der nach Einsicht sucht“, so Dompropst Guggenberger. Aus der Spannung zwischen diesen beiden Polen sei das große Gebäude der Theologie entstanden, das den christlichen Glauben dazu befähige, „sich den weltlichen Wirklichkeiten zu stellen, sie im Lichte des Glaubens zu deuten und sie dann auf der Grundlage des Erkannten zu verwandeln“. Viele Errungenschaften unserer Kultur, wie z. B. die Menschenrechte oder die demokratische Gesellschaftsordnung, würden sich letztlich der geistigen Auseinandersetzung mit dem Impuls des Evangeliums verdanken.
HR Prof. Dr. Birgit Leitner, Leiterin des Bischöflichen Schulamtes, Initiatorin und Jury-Vorsitzende, bezeichnete den „Dr. Olaf Colerus-Geldern Preis“, der heuer zum vierten Mal verliehen wurde, als „tolle Möglichkeit, der Öffentlichkeit zu zeigen, wie viel im Religionsunterricht gelernt und geleistet wird und wie spannend es für Jugendliche ist, sich mit Fragen der Theologie auseinanderzusetzen“.
Die Siegerarbeit von Sarah Straßnig würdigte die Jury als „eine sehr gut zu lesende und auch betroffen machende Arbeit mit nachvollziehbarem Kärntner Bezug“. Die Maturantin hat bei einem Praktikum in der Caritas-Wohnungsloseneinrichtung „Eggerheim“ das Projekt „Zeichnung der Zukunftsvision“ mit Obdachlosen durchgeführt und dies „gut theoretisch untermauert und auch reflektiert“, so die Jury.
Der „Dr. Olaf Colerus-Geldern Preis“, benannt nach dem im Jahr 2016 verstorbenen Dompropst Apostolischer Protonotar Dr. Olaf Colerus-Geldern, Bischofsvikar für Bildung, Wissenschaft und Glaube, langjähriger Generalvikar, Fachinspektor für Katholische Religion an Höheren Schulen und Schulamtsleiter der Diözese Gurk, wird jährlich vergeben. Er versteht sich als Beitrag zur Förderung von theologischem Denken und Arbeiten auf Niveau von MaturantInnen. Die eingereichten Arbeiten haben einen theologischen Schwerpunkt aus Disziplinen wie z. B. Kirchengeschichte, Bibelwissenschaften, Philosophie, Dogmatik, theologische Ethik etc.
Der Jury gehören neben Schulamtsleiterin Leitner außerdem Dechant Dompfarrer Kan. Dr. Peter Allmaier, MBA, Prof. Mag. Thomas Unterguggenberger, Fachinspektor für den Katholischen Religionsunterricht an Allgemeinbildenden und Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, Prof. MMag. Martin Dovjak, Leiter des Leitungsgremiums Arbeitsgemeinschaft höhere und mittlere Schulen, Provisor Dr. Richard Pirker (Klagenfurt-St. Modestus, Klagenfurt-St. Peter), Mag. Rosemarie Rossmann, stellvertretende Leiterin des Bischöflichen Schulamts, und Mag. Matthias Kapeller, Leiter der diözesanen Pressestelle, an.