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Diözesanadministrator Guggenberger: Verbannung des Religiösen aus dem öffentlichen Raum für ein zukunftsfähiges Europa nicht zielführend

Sommertagung des Katholischen Akademikerverbandes zum Thema "Nachdenken über ein Europa der Zukunft"

Klagenfurt, 20. 8. 18 (pgk). Die Verbannung des Religiösen aus der Öffentlichkeit, wie sie zuletzt in Europa mehrfach diskutiert wurde, sei für ein zukunftsfähiges Europa weder „zielführend noch zweckdienlich“. Dies sagte Diözesanadministrator Msgr. Dr. Engelbert Guggenberger am Montag, dem 20. August, beim Gottesdienst im Rahmen der Sommertagung des Katholischen Akademikerverbandes zum Thema „Nachdenken über ein Europa der Zukunft“  im Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje. Im Sinne des sozialen und internationalen Friedens sei es vielmehr dienlicher, so der Kärntner Diözesanadministrator, „den Religionen ein Daseins- und Entfaltungsrecht zuzugestehen“. Gleichzeitig müssten die Religionen „auf Basis des Begriffes der Toleranz zu einem respektvollen Umgang sowohl untereinander als auch mit den Werten der demokratischen Gesellschaftsordnung verpflichtet werden“. Angesichts der Globalisierung, damit verbundener Herausforderungen sowie verschiedener „Krisenphänomene“ im Zusammenhang mit der Europäischen Union sei es notwendig, so Diözesanadministrator Guggenberger, „nicht in Lethargie und Jammern zu verharren, sondern nach dem Ausschau zu halten, was Hoffnung gibt“. Die Vision von Papst Franziskus von „einem Europa als Friedensprojekt, als Hort der Solidarität sowie der Menschen- und Bürgerrechte“ sei dabei nicht nur für katholische Christen eine Zukunftsvision der Hoffnung. Besonders im Bereich der Bürger- und Menschenrechte habe Europa, so Diözesanadministrator Guggenberger,  „der Welt etwas zu geben, weil es aus dem Schatz einer reichen Erfahrung schöpfen kann“. Auch die Friedensarbeit und das dafür notwendige Instrumentarium sei in Europa „angesichts der bittereren Erfahrungen großer Kriege schon sehr früh als etwas Dringliches angesehen und in weiterer Folge auf entsprechend hohem Niveau entwickelt worden“. Bezüglich des von Papst Franziskus genannten „hohen Potenzials an Solidarität in Europa“ gebe es, auch seitens der Europäischen Union, noch Handlungsbedarf. Die Europäische Union dürfe sich „nicht bloß als gemeinsamer Wirtschaftsraum verstehen“. In diesem Zusammenhang warnte Guggenberger davor, „Wirtschaft und Profit zu den alles bestimmenden Faktoren des Gemeinwesens werden zu lassen“. „Entsolidarisierende Tendenzen“ würden, so Diözesanadministrator Guggenberger, die Aufrechterhaltung des sozialen Friedens und den Bestand der Gesellschaft an sich  gefährden. Auch mit Blick auf Herausforderungen wie Arbeitslosigkeit, Altersarmut oder Migration sei die „Kraft der Solidarität“ entscheidend.

Die Sommertagung des Katholischen Akademikerverbandes findet im Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje statt.<br />
Foto: Pressestelle
Die Sommertagung des Katholischen Akademikerverbandes findet im Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje statt.
Foto: Pressestelle

Die Sommertagung des Katholischen Akademikerverbandes zum Thema „Nachdenken über ein Europa der Zukunft“  findet noch bis 24. August im Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje statt. Referenten sind u. a. der katholische Erzbischof von Belgrad, Stanislav Hocevar, der slowenische Abgeordnete zum Europäischen Parlament Milan Zver und der ehemalige heimische Diplomat Wolfgang Petritsch.