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Aschermittwoch: Beginn der 40-tägigen Fastenzeit – Aschermittwochsliturgie mit Bischof Marketz im Klagenfurter Dom

Auftakt zu „Kunst im Dom“ zum Thema „Himmelsleiter“

“Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ - Das Aschenkreuz, Hinweis auf die Endlichkeit und Vergänglichkeit des Menschen, Symbol für Reinigung und die Notwendigkeit zur Umkehr<br />
Foto: Pressestelle/Neumüller
"Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ - Das Aschenkreuz, Hinweis auf die Endlichkeit und Vergänglichkeit des Menschen, Symbol für Reinigung und die Notwendigkeit zur Umkehr
Foto: Diözesan-Pressestelle/Neumüller

Klagenfurt, 19. 2. 20 (pgk). Am Aschermittwoch, dem 26. Februar, feiert Diözesanbischof Msgr. Dr. Josef Marketz um 19 Uhr im Klagenfurter Dom erstmals die Aschermittwochsliturgie mit Austeilung des Aschenkreuzes. Musikalisch mitgestaltet wird die Aschermittwochsliturgie vom Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Wasserfaller mit der „Missa choralis“ von Augustinus Franz Kropfreiter, an der Orgel Domorganist Klaus Kuchling.

“Kunst im Dom 2020“: Künstlerin Weiss-Richter vor ihrer Installation “Himmelsleiter“ im Klagenfurter Dom<br />
Foto: Gotthardt
"Kunst im Dom 2020": Künstlerin Weiss-Richter vor ihrer Installation "Himmelsleiter" im Klagenfurter Dom
Foto: Gotthardt

Kunstinstallation „Himmelsleiter“. Bereits traditionell bildet die Aschermittwochsliturgie auch den Auftakt zum Projekt „Kunst im Dom“, das dieses Jahr unter dem Motto „Himmelsleiter“ steht und bis Ostern eine Kunst-Installation der Klagenfurter Grafikerin und Malerin Gertrud Weiss-Richter zeigen wird. Mit einem großen, weißen Tuch vor dem Altarbild knüpft die Künstlerin an die Tradition der Fastentücher an. Darüber hinaus führt von den Altarstufen eine 20 Meter lange, konisch zulaufende weiße Stoffbahn mit zarten Querstreifen, die an Sprossen einer Leiter erinnern, bis zum Bild der Verklärung Christi im Gewölbe des Altarraumes. Dadurch wird der Altar teilweise verdeckt und das Geschehen der Liturgie wie durch einen Schleier wahrgenommen.

Im Betrachten der diesjährigen Kunstinstallation sei jeder Mensch dazu eingeladen, „sein eigenes Leben durch die Haltung der Demut und des Dienstes prägen zu lassen“, sagt Dompfarrer Dr. Peter Allmaier. „Auch wenn wir unser Ziel noch nicht deutlich sehen, sondern immer wie durch eine Nebelwand hindurch, so ist doch schon erkennbar, dass am Ende ein Gott auf uns wartet, der alles für das Heil der Menschen macht“, so der Klagenfurter Dompfarrer, der am Sonntag, dem 8. März, um 17 Uhr zum Künstlergespräch mit Gertrud Weiss-Richter in den Dom einlädt.

Aschermittwoch. Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige österliche Bußzeit als Vorbereitung auf das Osterfest, das höchste Fest im Kirchenjahr. Bereits im vierten Jahrhundert war es fester Brauch, sich 40 Tage auf das Hochfest von Ostern vorzubereiten. Da früher an Sonntagen nicht gefastet wurde, werden die Sonntage auch heute bei der Zählung der 40 Tage nicht berücksichtigt. Dieses bestimmte Zeitmaß leitet sich von der Bibel ab, da die Zahl 40 in der Zahlensymbolik als „heilige Zahl“ gilt. Die Zahl 40 wird in der Heiligen Schrift sehr oft genannt und bezeichnet fast immer eine Zeit der Buße, des Fastens und Betens, der Wanderschaft und des Erwartens. So dauerte zum Beispiel die Sintflut 40 Tage und die Wüstenwanderung Israels 40 Jahre, 40 Tage war Mose auf dem Berg Sinai, ebenso lange wanderte Elija zum Gottesberg. Im Neuen Testament fastete Jesus 40 Tage in der Wüste, ebenso erfolgte am 40. Tag nach Ostern seine Himmelfahrt und Rückkehr zum Vater.

Aschenritus. „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ oder „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium“ lauten die Sätze, die Bischof, Priester oder Diakon beim Austeilen des Aschenkreuzes spricht. Die Wurzeln des Aschenritus gehen zurück bis in die Antike. In der Antike war Asche nicht nur ein Zeichen der Vergänglichkeit, sondern auch der Reinigung, wurde doch Asche auch als Waschmittel und als Grundlage zur Seifenherstellung verwendet. Heute ist das Aschenkreuz gleichzeitig ein Hinweis auf die Endlichkeit und Vergänglichkeit des Menschen, ein Symbol für Reinigung und auch ein Hinweis auf die Notwendigkeit zur Umkehr.

Violett. Violett ist die Farbe der Fastenzeit. Altarbilder und Kreuze werden in der Fastenzeit mit violetten Tüchern bedeckt. Violett ist auch die liturgische Farbe der Fastenzeit. Früher war Violett bedingt durch die aufwändige Herstellung der Farbe aus dem Farbstoff der Purpurschnecke auch eine sehr kostbare und teure Farbe.

Das Gurker Fastentuch wird derzeit restauriert und daher heuer nicht im Gurker Dom hängen. Foto: Diözesane Pressestelle
Das Gurker Fastentuch wird derzeit restauriert und daher heuer nicht im Gurker Dom hängen. Foto: Diözesan-Pressestelle

Fastentücher. Mit dem Aschermittwoch ist in Kärnten eine besondere Tradition verbunden: Seit mehr als 1.000 Jahren ist der Brauch überliefert, wonach am Aschermittwoch die Altarbilder mit Fastentüchern verhüllt werden. Die Tücher sollen mit ihrer biblischen Bilderfolge auf Ostern einstimmen. Mehr als die Hälfte der österreichweit erhaltenen Fastentücher befinden sich in Kärnten. Das älteste und zugleich größte der erhalten gebliebenen Fastentücher Kärntens ist das Gurker Fastentuch. Dieses wird derzeit noch in den Werkstätten des Bundesdenkmalamtes in Wien restauriert. Im Rahmen der Aschermittwochsliturgie mit Stiftspfarrer Msgr. Mag. Gerhard Christoph Kalidz um 18 Uhr im Dom zu Gurk entfällt daher heuer das traditionelle Aufziehen des Fastentuches.